Audio | Weltverbraucher*innentag: Reparieren statt wegwerfen

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Berlin (ots) –

Benedikt Jacobs, Experte für Rohstoff- und Ressourcenpolitik beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zum Thema Reparatur (Interview: 3:10 Minuten):

Kurzfassung:

Am 15. März ist Weltverbraucher*innentag. Der BUND hat das zum Anlass genommen, um Verbraucher*innen zu befragen, was sie dazu bewegen würde, mehr Elektrogeräte zu reparieren. Denn Elektroschrott ist für das Klima ein echtes Problem. Benedikt Jacobs, BUND-Experte für Rohstoff- und Ressourcenpolitik erklärt warum. (Interview: 3:10 Minuten):

Wo liegt das Problem beim Elektroschrott? (Länge 35:10)

“Das Problem ist, dass in Deutschland jeden Tag ungefähr 4500 Tonnen Elektroschrott anfallen. Wenn man sich das vor Augen führt: Das ist das Gewicht von über 20 Blauwale jeden einzelnen Tag. Und ein Grund dafür ist, dass viele Geräte schwer oder gar nicht repariert werden können. Und das ist für Verbraucher*innen natürlich ärgerlich. Fürs Klima und die Natur ist es ein echtes Problem, weil die Ressourcen für deren Förderung erhebliche Eingriffe in Naturgeschehen sind, werden einfach verschwendet. Und durch die Neuproduktion entstehen Emissionen, die das Klima weiter anheizen.”

Wie lässt sich das Problem lösen? (59:69)

“Einfach gesagt Reparieren statt neu kaufen. Und das wollen die Verbraucherinnen auch. Geräte so herstellen, dass sie unreparierbar sind darf in Zeiten von Klima und Ressourcen Krise kein Geschäftsmodell mehr sein. Wir vom Bund für Umwelt und Naturschutz haben anlässlich des Weltverbraucher*innentag am 15. März gefragt, was die Verbraucher*innen dazu bewegen würde, mehr zu reparieren, was sie dazu bewegen würde, ihre Kühlschränke, ihre Computer, Handys und Co. reparieren zu lassen. Und 62 Prozent der Befragten haben angegeben, dass sie mehr reparieren würden, wenn es einen nationalen Reparaturbonus gäbe. Das heißt, die hohen Reparaturkosten im Vergleich zum Neukauf hindern 65 Prozent der Befragten daran, das alte Gerät in Stand setzen zu lassen. Um weniger Müll zu produzieren und Ressourcen zu schonen fordern wir die Bundesregierung deshalb auf, einen Reparatur Bonus als staatlichen Zuschuss einzuführen.”

Wie soll ein solcher Reparatur Bonus aussehen? (31:37)

“Für die Umsetzung von so einem Reparatur Bonus kann die Bundesregierung sich an Österreich orientieren. Hier bekommen die Verbraucher*innen beispielsweise seit April 2022 bis zu 200 Euro pro Reparatur bezuschusst. Das funktioniert so, dass die Verbraucher*innen einfach bei der Reparatur eine Art Gutschein einlösen und der Staat übernimmt die Hälfte der Kosten. Auf diese unkomplizierten Weise wurde allein in den ersten drei Monaten nach der Einführung des Bonus in Österreich über 100.000 Reparaturen durchgeführt.”

Was muss jetzt politisch passieren? (49:50)

“Aus Sicht des BUND müssen Produkte Reparatur freundlich hergestellt werden. Das heißt Ersatzteile und auch Software müssen lange und günstig zur Verfügung stehen. Wir müssen die Weichen so stellen, dass Reparieren und Wiederverwenden attraktiver ist als Neukauf. Und bis es so weit ist, ist die finanzielle Subvention für Reparaturen eine wichtige Überbrückungsmaßnahme. Unabhängig von diesem Reparaturbonus muss die Bundesregierung aber ein Hersteller unabhängiges Recht auf Reparatur und weitere Maßnahmen wie Steuersenkungen auf Reparaturdienstleistungen umsetzen. Aus Sicht des BUND ist es wichtig, dass die Bundesregierung hier zügig vorangeht und die Weichen für ein herstellerunabhängiges und ambitioniertes nationales Recht auf Reparatur stellt.”

Hinweis:

Das BUND-Material für Hörfunkbeiträge zum Thema finden Sie in nach Antworten unterteilten Einzel-Aufnahmen unter: https://cloud.bund.net/index.php/s/Hkys47Ms2dsHZmW

Alle O-Töne des BUND können Sie als mp3-Datei herunterladen, bearbeiten und lizenzfrei für Medienberichte verwenden: www.bund.net/service/presse/pressebilder

Weitere Informationen zum Thema:

Pressemitteilung zur BUND-Umfrage: https://ots.de/rXWy7m

Umfrageergebnisse: https://ots.de/IKtmz1

Kontakt:

Benedikt Jacobs, BUND-Experte für Rohstoff- und Ressourcenpolitik, Tel.: 030 27586-334, Mobil: 0176 43646286, E-Mail: Benedikt.Jacobs@bund.net

BUND-Pressestelle:
Sigrid Wolff | Daniel Jahn | Clara Billen | Lara Dalbudak
Tel. 030-27586-531 | -497 | -464 | -425 | E-Mail: presse@bund.net,
www.bund.net
www.bund.net/presse

Informationen zur Datenverarbeitung des BUND nach DSGVO finden Sie
unter www.bund.net/datenschutz

Quelle:Audio | Weltverbraucher*innentag: Reparieren statt wegwerfen


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