Auf Verdacht / Kommentar der Allgemeinen Zeitung Mainz zur Lockdown-Verlängerung

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Mainz (ots) – Niemand kann sagen, wann dieser Lockdown endet. Dass er länger dauern wird als bis Ende Januar – das ist sicher. Angesichts der Gefahr durch die Coronavirus-Mutationen wären Lockerungen derzeit auch unverantwortlich. Aber muss es ein noch härterer Lockdown sein? Was auch immer die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten beschließen, sie tun dies auf Basis einer unklaren Datenlage, quasi auf Verdacht. Zwar ist die Furcht vor der Virusmutation und einer Situation wie in Großbritannien berechtigt. Aber wenn die Regierung Schulen und Kitas weiter geschlossen hält, härtere Ausgangssperren verhängt, noch mehr Geschäfte schließt, Firmen zu Homeoffice verpflichtet, den Nahverkehr einschränkt – dann reicht der Verdacht allein nicht. Schon der “softe Lockdown”, wie Sachsens Ministerpräsident Kretschmer den jetzigen Zustand beschönigend nennt, ist für Millionen Menschen hammerhart. Es muss umfassend untersucht werden, wie sich die Mutation hier verbreitet, Verschärfungen müssen viel besser begründet werden und das Ziel der jeweiligen Maßnahmen muss klar erkennbar sein. Denn eigentlich war das Hauptziel doch einmal, die Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern – seit knapp zwei Wochen aber sinken die Zahlen der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen. Auch in den Alten- und Pflegeheimen sind die tödlichen Corona-Gefahren seit vielen Monaten bekannt. Aber erst jetzt werden tausende Bundeswehrsoldaten abgestellt, um bei den Tests zu unterstützen. Dass diese Hilfe für die Heime so spät kommt – das ist der tatsächliche Skandal in dieser Krise. Jedenfalls ein viel größerer als das angebliche Impfdesaster.

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Quelle:Auf Verdacht / Kommentar der Allgemeinen Zeitung Mainz zur Lockdown-Verlängerung


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