Die Zukunft der ländlichen Gesundheitsversorgung – Zweites Bayerisches GesundheitsGespräch lotet Lösungs- und Verbesserungsansätze aus (FOTO)

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Baierbrunn (ots) –

“Diagnose Diaspora” – unter diesem provokanten Motto haben Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft beim zweiten “Bayerischen GesundheitsGespräch” in Baierbrunn das Thema ländliche Gesundheitsversorgung diskutiert. Auf Einladung des Wort & Bild Verlags (W&B), der AOK Bayern und der Deutschen Journalistenschule München (DJS) debattierten Thomas Benkert, Präsident der Bayerischen Apothekerkammer, Dr. Dieter Geis, Vorsitzender des bayerischen Hausärzteverbandes, Prof. Dr. Jochen Gensichen von der LMU München sowie die bayerische Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner (CSU) und stellten sich anschließend der Diskussion mit dem Publikum. Als Experten im Saal komplettierten Siegfried Hasenbein, Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG), und Dr. Helmut Platzer, Vorstandsvorsitzender der AOK Bayern, die Runde der Diskutanten.

Unter der Moderation von Klaus Kastan (Bayerischer Rundfunk) kristallisierten sich die Schwerpunkte Apotheken, Hausärzte und ärztlicher Bereitschaftsdienst heraus. So betonte Thomas Benkert die Bedeutung der “Vor-Ort-Apotheken” für die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung und sprach sich klar gegen den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten aus. Dr. Dieter Geis warnte, dass sich im Freistaat für immer mehr Hausarztpraxen keine Nachfolger finden. Er fordert wirtschaftlich interessante Hausarztverträge und die Möglichkeit, in Teilzeit zu praktizieren, um die medizinische Versorgung auf dem Land für junge Ärzte attraktiver zu machen. Emmi Zeulner, Mitglied des Gesundheitsausschusses im Bundestag, bekräftigte das Ziel, im Bund wie im Land für alle Bürgerinnen und Bürger unabhängig von Alter, Einkommen und sozialer Herkunft eine wohnortnahe und qualitativ hochwertige medizinische Versorgung sicherzustellen. Für Siegfried Hasenbein bieten die Krankenhäuser in den ländlichen Regionen eine bürgernahe stationäre Versorgung nach dem neuesten Stand der Medizin an, auch indem sie sich gleichzeitig für schwierigere Fälle mit Schwerpunktkliniken vernetzen. Seiner Ansicht nach seien Kliniken darüber hinaus in immer größerem Maße gefordert, auch Lücken in der fachärztlichen ambulanten Versorgung zu füllen. Dr. Helmut Platzer spannte mit seinen Vorschlägen den Bogen noch weiter und wies auf die grundsätzlichen Herausforderungen an der Schnittstelle zwischen ambulanter und stationärer Behandlung hin. Der Jurist ist sich sicher: “Es gibt – bei Verzicht auf Erbhofdenken und Ideologie – sehr wohl Rezepte, um weitere quantitative und qualitative Versorgungsdefizite zu vermeiden.” Auch nach Ansicht von Prof. Dr. Jochen Gensichen werden Maßnahmen gegen den Hausarztmangel umso erfolgreicher sein, wenn sich Hausärzte für die Zusammenarbeit mit den neuen medizinischen Akteuren weiter öffnen: “Die Hausarztpraxis – digital unterstützt – wird dann auch auf dem Land für die künftigen Ärztinnen ein attraktiver Arbeitsort – und für die Patienten weiter der erste Ort für ihre Gesundheit sein,” betonte der Mediziner.

Angereichert durch kurze Filmeinspielungen von DJS-Studenten zur Gegenwart und Zukunft der Apotheken und des ärztlichen Bereitschaftsdienstes auf dem Land, entspann sich eine lebhafte Diskussion mit dem Publikum. Das dritte Bayerische GesundheitsGespräch in Baierbrunn findet am 16. Oktober 2018 zum Thema “Wenn die Pflege am Stock geht – Die Politik zur Altenversorgung im Diskurs” statt. Weitere Fotos von der Veranstaltung auf Anfrage.

Pressekontakt: Helga Leirich, Andrea Winkler-Mayerhöfer AOK Bayern E-Mail: medienpreis@by.aok.de Tel.: 089 / 627 30-184

Katharina Neff-Neudert Wort & Bild Verlag E-Mail: presse@wortundbildverlag.de Tel.: 089/ 744 33 360

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