Kassen-Sparkurs gefährdet pflegerische Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern / bpa fordert die Refinanzierung der extrem gestiegenen Kosten für Pflegeeinrichtungen und Pflegebedürftige

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Schwerin (ots) –

Die explodierenden Energiekosten und die steigenden Lebensmittelpreise setzen Einrichtungen der Pflege und der Eingliederungshilfe in Mecklenburg-Vorpommern unter Druck. Auf der Mitgliederversammlung der Landesgruppe des Bundesverbanders privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) forderten rund 130 Betreiber von Pflegediensten, stationären und teilstationären Einrichtungen eine schnelle und unkomplizierte Refinanzierung der steigenden Kosten.

“Noch immer gibt es nicht in allen Bereichen der ambulanten Pflege eine Refinanzierung der zum 1. September eingeführten Tariflöhne, nun stehen mit den steigenden Lebensmittel- und Energiekosten die nächsten Probleme vor der Tür”, sagte der bpa-Landesvorsitzende Michael Beermann. Die Einrichtungen dürfen damit nicht alleine gelassen werden. Auch für Pflegebedürftige, die in ihrer Häuslichkeit gepflegt werden, stiegen die Kosten für die in Anspruch genommenen Leistungen zuletzt ebenso deutlich an wie für Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeheimen.”

“Ein Rettungsschirm muss her, hierfür hat der bpa einen Vorschlag unterbreitet, der auch die Pflegebedürftigen entlastet. Zumindest müssen die Kassen per Gesetz dazu verpflichtet werden, schnell entsprechende Vereinbarungen zu ermöglichen, die die enormen Kostensteigerungen berücksichtigen”, fordert Beermann. Eine Überforderung der Kassen durch tausendfache Anträge darf nicht zu Lasten der Einrichtungen gehen. “Dann müssen die Kostenträger in Mecklenburg-Vorpommern dem Beispiel aus Niedersachsen folgen und schnell pragmatische Lösungen anbieten.”

Beermann verwies auch auf die mit den Kostensteigerungen einhergehenden zusätzlichen Belastungen für Pflegebedürftige und deren Familien. “Tarifgehälter, steigende Lebensmittelkosten und insbesondere die explodierenden Kosten für Energie und Kraftstoffe gehen zu Lasten der Pflegebedürftigen, so lange die Leistungen der Pflegeversicherung nicht entsprechend angehoben werden.”

Der bpa-Landesvorsitzende forderte, dass der Gesetzgeber endlich das Gesetz umsetzt und die Leistungen der Pflegeversicherung regelmäßig mindestens in Höhe der aktuellen Inflationsraten anhebt. “Ansonsten steht den Menschen immer weniger Geld für die Pflege zur Verfügung.”

Auch die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern stellte sich auf der heutigen Mitgliederversammlung hinter die Forderung und kündigte an, eine Erhöhung der Pflegeleistungen über die bundesweite Gesundheitsministerkonferenz zu unterstützen.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) bildet mit mehr als 13.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über 600 in Mecklenburg-Vorpommern) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe sowie der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind systemrelevanter Teil der Daseinsvorsorge. Als gutes Beispiel für Public-private-Partnership tragen die Mitglieder des bpa die Verantwortung für rund 395.000 Arbeitsplätze und circa 29.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Die Investitionen in die soziale Infrastruktur liegen bei etwa 31 Milliarden Euro.

Pressekontakt:

Sven Wolfgram, bpa-Landesbeauftragter, Tel.: 0172/415 49 35, www.bpa.de

Quelle:Kassen-Sparkurs gefährdet pflegerische Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern / bpa fordert die Refinanzierung der extrem gestiegenen Kosten für Pflegeeinrichtungen und Pflegebedürftige


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