Kritische Masse / Kommentar von Johanna Dupré zum Skandal um die Band Rammstein

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Mainz (ots) –

Der Stein rollt – und er wird es wohl noch eine Weile tun. Immer mehr junge Frauen melden sich im Skandal um Rammstein-Frontmann Till Lindemann zu Wort, alle mit einer Variation der selben Geschichte: Ein “Casting-System”, über das sie für die Backstage-Party mit Lindemann ausgewählt werden, ohne dass jemand explizit gesagt habe, dass es dabei um Sex geht. Das Gefühl, unter Druck – und vielleicht sogar unter Drogen – gesetzt worden zu sein. Das alles sind freilich bisher nur Vorwürfe, bewiesen ist nichts. Es ist daher das gute Recht der Band, sich gegen Vorverurteilung zu wehren, wie sie es in einem öffentlichen Statement getan haben.

Zur Wahrheit gehört aber auch: Es ist für junge Frauen in solchen Situationen schwierig bis unmöglich, etwas zu beweisen. K.o.-Tropfen, sollten sie zum Einsatz gekommen sein, sind nur wenige Stunden nachweisbar und führen zu lückenhaften Erinnerungen. Ihre Handys mussten die Mädchen vor dem Backstage-Treffen abgeben. Selbst wenn sich am Ende nichts strafrechtlich Relevantes ergeben sollte, spricht daher alles dafür, die Anschuldigungen ernst zu nehmen. Denn die kritische Masse ist längst erreicht: Zu viele Frauen haben sich gemeldet, um alles wegmoderieren zu können.

Und nein, sie hätten nicht selbst wissen müssen, worauf sie sich einlassen. Natürlich gibt es Legenden über Groupies, Rockstars und Sex. Aber Druck und Einschüchterung bleiben Druck und Einschüchterung – und viel spricht dafür, dass sie in Lindemanns “Casting-System” ausgeübt wurden. Auch wenn sich der Verdacht auf K.o-Tropfen nicht bestätigt, sollte die Konzertbranche daher Konsequenzen aus dem Fall Rammstein ziehen. Das generelle Abschaffen der “Row Zero”, der ersten Zuschauerreihe, aus der die Frauen auf die Partys eingeladen wurden, wäre ein Anfang.

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Allgemeine Zeitung Mainz
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Quelle:Kritische Masse / Kommentar von Johanna Dupré zum Skandal um die Band Rammstein


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