MDR-Talk „Fakt ist!“: Ausgegrenzt und abgekanzelt – Das Ende der Diskussionskultur

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Leipzig (ots) –

Ist unsere Demokratie in Gefahr oder ist vieles, was vor allem in den sozialen Medien hochkocht, nur ein Sturm im Wasserglas? Publikum und Fachleute diskutieren die aktuelle Debatten-Kultur bei „Fakt ist!“ aus Erfurt – zu sehen am Montag, 5. Dezember, 20.30 Uhr im Livestream auf mdr.de/fakt-ist sowie ab 22.10 Uhr im MDR-Fernsehen. Nach der Ausstrahlung steht die Sendung ein Jahr in der ARD-Mediathek (https://www.ardmediathek.de/ard/sendung/fakt-ist/Y3JpZDovL21kci5kZS9zZW5kZXJlaWhlbi8xZTFlMDU5Mi03NTViLTRjNzMtODA5Mi1mZWQzYTk4MTViN2E/) zur Verfügung.

Darf man heute nicht mehr alles sagen, was man denkt? Haben die Menschen verlernt, miteinander zu diskutieren? Welche Rolle spielen Politiker und Medien in dieser Entwicklung? Diese und andere Fragen werden in der Sendung diskutiert, die Andreas Menzel und Lars Sänger moderieren. Das Live-Publikum im Studio bringt sich mit Meinungen, Standpunkten, Erfahrungen und Fragen ein.

Im Podium stellen sich der Diskussion folgende Gäste:


– Dr. Veronika Karnowski, Kommunikationsforscherin, Universität Erfurt
– Madeleine Henfling, Bündnis 90/Die Grünen, thüringische Landtagsabgeordnete
– Andreas Bühl, CDU, thüringischer Landtagsabgeordneter
– Birand Bingül, Journalist und Autor

„Streit ist in einer Demokratie unerlässlich. Schwierig wird es, wenn wir uns nicht mehr auf Fakten einigen können“, erklärt Madeleine Henfling. Die Abgeordnete von Bündnis90/Die Grünen ist gleichzeitig Vizepräsidentin im Thüringer Landtag. Sie beklagt, dass CDU und FDP versuchen würden, eine „Kulturkampf-Debatte“ insbesondere gegen Grüne und Linke vom Zaun zu brechen, was in letzter Konsequenz demokratiegefährdend wirke. Andreas Bühl, parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion, wiederum beklagt, dass die Kollegen von Rot-Rot-Grün immer dann die „sozialistischen Kampfbegriffe“ auspacken, wenn andere im Parlament nicht ihrer Meinung sind.

Auch der Journalist und Buchautor Birand Bingül zeichnet ein düsteres Bild von der Debattenkultur in Deutschland. Er befürchtet gar amerikanische Verhältnisse, da es insbesondere der AfD immer wieder gelänge zu polarisieren und konstruktive Debatten in der Gesellschaft zu verhindern. Zu mehr Gelassenheit hingegen ruft die Kommunikationsforscherin Dr. Veronika Karnowski auf. „So polarisiert und überspitzt, wie es in sozialen Medien wie Twitter aussieht, sind die meisten gesellschaftlichen Debatten gar nicht“, lautet ihr Fazit. Auch schon vor 50 Jahren sei ähnlich diskutiert worden, nur habe sich heute die Reichweite und damit die Aufmerksamkeit verändert – dank der sozialen Medien. Vieles seien jedoch nur „Stürme im Wasserglas“.

www.mdr.de/fakt-ist

Pressekontakt:

MDR Landesfunkhaus Thüringen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Jens Borghardt, Tel.: (0361) 2 18 12 96, E-Mail: Jens.Borghardt@mdr.de


Quelle:MDR-Talk „Fakt ist!“: Ausgegrenzt und abgekanzelt – Das Ende der Diskussionskultur


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