Menschlichkeit ist Gebot der Stunde – CJD fordert von Bundesregierung schnelle Aufnahme minderjähriger Flüchtlinge

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Ebersbach (ots) – Das Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands gemeinnütziger e. V. (CJD) fordert, die menschenunwürdige Situation an der europäischen Außengrenze in Griechenland zu beenden. Besonders prekär ist die Lage von Kindern und Jugendlichen, die ohne ihre Eltern in den Lagern leben. Sie brauchen besonderen Schutz und intensive Betreuung. Experten des CJD betreuen und begleiten bereits seit den späten 1970er Jahren in eigenen Einrichtungen unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und unterstützen sie, damit körperliche und vor allem seelische Wunden heilen und sich die Minderjährigen erfolgreich integrieren können. Diese Expertise hat das CJD zusammen mit weiteren europäischen Sozial- und Bildungsträgern auf einer digitalen Plattform gebündelt, die in Kürze kostenlos zur Verfügung steht.

“Als christlicher Bildungs- und Sozialträger setzen wir uns dafür ein, dass Menschen auf der Flucht Unterstützung erhalten und nicht mit Wasserwerfern und Tränengas an der Grenze bekämpft werden. Dies gilt insbesondere für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und Familien. Sie bedürfen unseren besonderen Schutz und müssen in Sicherheit gebracht werden”, sagt Oliver Stier, Vorstand des CJD. Das CJD appelliert an die Bundesregierung und die Europäische Union, die menschenunwürdige Situation an der europäischen Außengrenze zu beenden. Entsprechende Schreiben hat das Bildungs- und Sozialunternehmen bereits an einige Ministerpräsidenten und Innenminister der Bundesländer sowie an einen Teil der Bundestagsfraktionen verschickt und schon erste positive Rückmeldungen erhalten. Das CJD begrüßt die Entscheidung der Bundesregierung vom Wochenende, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und schwer erkrankte Kinder aufzunehmen und diesbezüglich auch auf die Regierungen der anderen europäischen Staaten einzuwirken.

Große Expertise in der Integration junger Flüchtlinge

Das CJD hat seit den Flüchtlingsbewegungen in den 1970er Jahren eine große fachliche Expertise besonders bei der Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge. In den Wohngruppen und Wohnheimen des CJD finden die geflüchteten Jugendlichen Sicherheit und lernen wieder einen geregelten Tagesablauf kennen. Das CJD bietet Sprach- und Integrationskurse, schulische Bildung, Ausbildungsmöglichkeiten – auch in Kooperation mit Unternehmen. Darüber hinaus gibt es im CJD bundesweit 29 Jugendmigrationsdienste, die sich um die soziale und gesellschaftliche Integration der 12- bis 27-jährigen jungen Menschen mit Migrationserfahrung kümmern.

“Menschlichkeit angesichts der Not der flüchtenden Menschen ist ein Gebot für alle europäischen Staaten. Deshalb haben wir uns schon vor Jahren mit verschiedenen Sozialpartnern zur Internationalen Allianz für Familien und Jugendliche (AFFY – International Alliance For Family And Youth) zusammengeschlossen”, berichtet CJD Vorstand Stier. Das CJD hat sein Fachwissen in ein europäisches Projekt zur Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen eingebracht. Daraus haben die Projektpartner die digitale Plattform “Digital Notebooks” entwickelt. Dieses Schulungs- und Informationsmedium für die soziale Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen steht in Kürze kostenlos zur Verfügung.

Über das CJD

Das CJD ist eines der größten Bildungs- und Sozialwerke in Deutschland. Seine mehr als 10.000 Mitarbeitenden fördern und begleiten Kinder, Jugendliche und Erwachsene an 369 Standorten in Kitas, Schulen, Berufsbildungswerken und Lehrbetrieben, in Kliniken, Reha-Einrichtungen, Wohngruppen und Werkstätten. Der seit der Gründung des Werkes 1947 geprägte Leitgedanke “Keiner darf verloren gehen!” bedeutet heute für das CJD, dass jeder Mensch das Recht hat, Teil der Gesellschaft zu sein. Das CJD unterstützt Menschen auf diesem Weg. Es befähigt Menschen, ihre Persönlichkeit zu entfalten und ein selbstständiges Leben zu führen durch bedürfnisorientierte und vernetzte Angebote.

www.cjd.de (http://www.cjd.de)

www.facebook.com/cjd.chancengeber (http://www.facebook.com/cjd.chancengeber)

Über das E+ Programm und Digital Notebooks

– rund 30 Praktiker*innen aus der sozialen Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen
aus Griechenland, Italien, Frankreich und Deutschland
– Wissenschaftliche Begleitung durch französische, belgische und englische Experten*innen im
Bereich jugendlicher Flüchtlinge und deren Schutz.
– Die Partnerorganisationen sind:
o Apprentis d’Auteuil (Frankreich)
o The Smile of the Child (Griechenland)
o Federazione SCS CNOS (Italien)
o Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands (Deutschland) o Ghent University (Belgien)
o University of Bedfordshire (Vereinigtes Königreich)
o University of Portiers (Frankreich)
o Observatoire sur la migration de mineurs – CNRS (Frankreich) Ziel und Inhalte des Programms:

– Erstellung eines digitalen Tools (Digital Notebooks) als
Schulungs- und Informationsmedium für Praktiker*innen in der Arbeit
und Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen.
– Verfügbar in den Sprachen der teilnehmenden Nationen sowie auf
Spanisch.
– Methoden und Tools wurden aus den unterschiedlichen
Feldern der sozialen Arbeit in Europa gesammelt, wissenschaftlich
validiert und auf ihre Tauglichkeit des europäisch übergreifenden
Einsatzes hin geprüft.
– Diese Methoden und Tools bilden neben Videos
von Praktiker*innen, Wissenschaftler*innen und jungen Menschen die
Grundlage für die Digital Notebooks. Einige der Werkzeuge und
Informationen werden mit Videos bzw. Animationen erklärt und stehen
zum Download zur Verfügung. Im Anhang finden Sie als pdf ein Statement unserer griechischen Partnerorganisation “The Smile of the Child” (www.hamogelo.gr/gr/en/ (http://www.hamogelo.gr/gr/en/)) auf Englisch mit der Bitte um Beachtung.

Pressekontakt:

CJD Zentrale | Pressestelle
Teckstraße 23 | 73061 Ebersbach
fon 0 71 63 930-130 | fax 0 71 63 930-288
inka.bihler-schwarz@cjd.de

Quelle:Menschlichkeit ist Gebot der Stunde – CJD fordert von Bundesregierung schnelle Aufnahme minderjähriger Flüchtlinge


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