Nur untergebracht oder mitgedacht? – Fachtag zu Kinderrechten in Unterkünften für Geflüchtete von Save the Children

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Berlin (ots) –

Unter dem Titel “Nur untergebracht oder mitgedacht?” veranstaltet Save the Children am 8. Juli in Berlin einen Fachtag zu Kinderrechten und der Beteiligung von Kindern in Unterkünften für geflüchtete Menschen. Die Veranstaltung richtet sich an Mitarbeitende aus Unterkünften und der Verwaltung, Vertreter*innen zivilgesellschaftlicher Institutionen sowie andere Interessierte.

“Die besonderen Bedürfnisse von Kindern werden zu selten mitgedacht und priorisiert – weder in bestehenden Unterkünften für Geflüchtete noch bei der Gestaltung neuer Notunterkünfte”, bedauert Tessa Vorbohle, Abteilungsleitung Deutsche Programme bei Save the Children. “Die Kinder dort leben in permanenter Unsicherheit und müssen oft Gewalt und Abschiebungen miterleben. Räumliche Enge und fehlende Privatsphäre sind eine enorme Belastung. Häufig fehlen außerdem kindgerechte Spielräume- und Rückzugsorte.”

Um die Unterbringung geflüchteter Kinder und Jugendlicher zu verbessern, hat Save the Children den “Kinderrechte-Check” entwickelt, der die Einhaltung von Kinderrechten messbar macht. Mit Hilfe des Qualitätsmessinstruments evaluiert die Organisation die Lebenssituation von Kindern in Unterkünften und befragt Eltern, Kinder und Mitarbeitende. Anhand der Ergebnisse werden Landesregierungen beraten und Maßnahmen entwickelt, um die Räumlichkeiten kinderfreundlicher und sicherer zu gestalten. Langfristig sollen so bundesweite Mindeststandards in der Unterbringung geflüchtete Kinder und ihrer Familien erwirkt werden.

Auf dem Fachtag am 8. Juli wird all dies Thema sein. Wie eine kinderfreundliche Unterkunft aussehen kann und was es braucht, um dort Partizipation zu ermöglichen, erklären die Referent*innen anhand von praktischen Ideen wie zum Beispiel einer Kindersprechstunde.

Auch der Zugang zur Gesundheitsversorgung und zum Jugendhilfesystem sowie der rasche Besuch von Kita und Schule sind wichtige Grundvoraussetzungen für ein gutes Ankommen in Deutschland. Dies gelingt leider nicht überall. “Mein Sohn ist sieben Jahre alt und glaubt nicht, dass er je die Chance bekommt, hier zur Schule zu gehen”, erzählte ein Vater Save the Children. Mit seinen Kindern lebt er in einer deutschen Sammelunterkunft und wartet schon lange auf einen Schulplatz.

Kinder dürfen bei der temporären Unterbringung nicht vergessen werden, fordert Save the Children. Neben der Akutversorgung müssen sie schnellstmöglich Zugang zu ihren Rechten und aktive Mitsprache erhalten. Der Fachtag soll hierzu beitragen.

Die Veranstaltung findet am Freitag, den 8. Juli 2022, von 9 bis 15.30 Uhr im Jugendgästehaus am Berliner Hauptbahnhof statt (Lehrter Straße 68, 10557 Berlin). Weitere Informationen und Anmeldung unter fachtag-mitgedacht@savethechildren.de

Dieses Projekt wird aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds ko-finanziert.

Über Save the Children:

Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in rund 120 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet, eine Welt, in der alle Kinder gesund und sicher leben sowie frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können – seit über 100 Jahren.

Pressekontakt:

Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle – Silke Zorn
Tel.: +49 (0)30 – 27 59 59 79 – 232
Mail: silke.zorn@savethechildren.de

Quelle:Nur untergebracht oder mitgedacht? – Fachtag zu Kinderrechten in Unterkünften für Geflüchtete von Save the Children


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