phoenix Mein Ausland: Erstausstrahlung: Die Kinderjockeys von Sumba, Sonntag, 20. August 2017, 21.45 Uhr

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Bonn (ots) – Ein Rennen, so wild wie gefährlich. Syahrul, neun Jahre alt, riskiert viel, um zu gewinnen. Er muss Geld verdienen. Für seine Familie. Die Zwillinge Syahrul und Syahril reiten schon ihr halbes Leben lang um die Wette. Die Brüder leben auf Sumba, einer Insel im Osten Indonesiens. ARD-Korrespondent Philipp Abresch begleitet die Kinder bei ihrem gefährlichen Brotverdienst in einer neuen Folge “Mein Ausland”.

Morgends sieht es auf der idyllischen indonesischen Insel Sumba aus wie im Paradies: Der stolze Vater führt sein Pferd und seine beiden Söhne hinein in einen Traum von Meer. Wer würde denken, dass am Abend viele der Kinder hier im Staub gelandet sind? Oder sogar im Krankenhaus. So wie Syahril, dessen Oberkörper seit seinem Reitunfall halbseitig gelähmt ist: “Ich freue mich, dass heute endlich die Rennen losgehen. Ich selbst kann zwar nicht mehr reiten. Aber ich sporne meinen Bruder an.”

Sumba ist eine der ärmsten Regionen Indonesiens. Ein erfolgreicher Kinderjockey wie Syahrul kann 500 Euro in der Woche verdienen. Auf den Rängen stehen gebannt die Zocker, die Spieler, die Spekulanten. Auch sie machen gutes Geld. Eigentlich ist Wetten in Indonesien gar nicht erlaubt. Und dass Kinder die Rennpferde reiten, ist ebenfalls verboten.

Das kümmert hier niemanden. Die Kinder gehen fast ohne Schutz ins Rennen. Ein leichter Helm, eine Stoffmaske gegen Staub und Sonne. Die Jockeys reiten barfuß und ohne Sattel. Ein guter Jockey reitet manchmal fünf Rennen am Tag. Zehn Tage am Stück, zwei Monate im Jahr. So lange dauert die Saison. Und so lange geht’s auch nicht in die Schule. Manche Kinder können nicht richtig schreiben und rechnen, aber sie sind meisterhafte Reiter.

Ein Film von Philipp Abresch, phoenix/2017

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