“phoenix persönlich”: Mesale Tolu zu Gast bei Inga Kühn, Freitag, 21. Juni 2019, 18.00 Uhr

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Bonn (ots) – “Der erste Moment war ein Schock für mich, dass so etwas unserer Familie widerfährt. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich darüber berichtet, ganz viele Razzien habe ich mitverfolgt und plötzlich bin ich selbst betroffen gewesen”, berichtet die Journalistin und Übersetzerin Mesale Tolu über ihre Verhaftung in der Türkei Ende April 2017.

Tolu war im Frühjahr 2017 ins Visier der türkischen Behörden geraten, man warf ihr die Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation und Terrorpropaganda vor – Vorwürfe, die Mesale Tolu entschieden zurückwies. Die Organisation “Reporter ohne Grenzen” sprach von “konstruierten Vorwürfen” und “Willkür” im Fall Tolu, die – wie viele inhaftierte Journalisten – nur ihre Arbeit gemacht habe.

“Es ist in der Türkei wirklich so, dass Frauen vor allem immer wieder ins Visier des Staates geraten, wenn sie sich nicht an die traditionelle Rolle halten”. Diese Erfahrung habe auch sie in Polizeihaft und im Gefängnis gemacht, so Tolu.

In der Sendung “phoenix persönlich” spricht Inga Kühn mit der Journalistin Mesale Tolu über die politischen Verhältnisse in der Türkei, über ihre Zeit in einem Istanbuler Frauengefängnis und darüber, warum ihr kleiner Sohn zeitweise mit im Gefängnis war.

“Ich glaube, das war die beste Zeit im Gefängnis für alle anderen inhaftierten politischen Gefangenen”, sagt Mesale Tolu über die Zeit, in der ihr damals zweijähriger Sohn zu ihr ins Gefängnis kam. “Viele Frauen haben nie mit einem Kind zusammengelebt, haben selber keine Kinder. Und dann haben sie sechs Monate einen kleinen Jungen in der Zelle, der sich an keinerlei Regeln hält, der macht und tut, was er will. (…) Er hat sechs Monate das Leben aller Inhaftierten versüßt. Er hat Lebensfreude in diese Zelle gebracht.” Und auch ihr Sohn habe von diesen Erfahrungen profitiert.

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