Rechte Flanke / Kommentar von Andreas Härtel zu Maaßen und der Union

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Mainz (ots) – Fünfzehn Minuten: So lang war die Bewerbungsrede von Hans-Georg Maaßen vor den Delegierten der südthüringischen Kreisverbände, die ihn als CDU-Kandidaten auf den Schild hoben. Vermutlich aber hätte er gar nicht erst reden müssen, um nominiert zu werden. So jemand wie der Ex-Verfassungsschutzchef kommt weiten Teilen der CDU im Osten wie gerufen. Dort ist die AfD der große Gegner der Union. Zudem wird gegen Maaßens Vorgänger im Wahlkreis in der Maskenaffäre ermittelt: Das ist ein gefundenes Fressen für die AfD, die ja stets eine angebliche Verkommenheit der anderen Parteien anprangert. Natürlich aber ist Maaßens Wahl für viele ein Affront. Der Mann ist, gelinde gesagt, als rechtskonservativer Austester von politischen Grenzen bekannt. Und es war ja auch in Thüringen, wo vor rund einem Jahr der FDP-Politiker Thomas Kemmerich mithilfe der AfD und der Union zum Kurzzeit-Ministerpräsidenten gewählt wurde. Damals hat Maaßen applaudiert – während Deutschland in eine politische Krise stürzte. Dennoch ist die Kritik an der Personalie überzogen. Maaßen ist einer von vielen Unionskandidaten im Land und noch lange nicht gewählt. Vor allem aber hält die Demokratie jemanden wie ihn aus. Und was die Union angeht, wird es entscheidend sein, ob sich Maaßen von der AfD abgrenzt – und ob er sich im Wahlkampf wie auch in der Bundestagsfraktion integrieren lässt. Beides könnte eine Herausforderung für die CDU werden. Vor allem, wenn es im Bund auf eine Koalition mit den Grünen hinausläuft. So jemand wie Maaßen sichert der Partei womöglich die rechte Flanke – ist aber auch ein Stachel im Fleisch der Merkel- und Laschet-CDU.

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