Schwere Vorwürfe gegen Cannabisärzte-Startup Algea Care

0
1381

Steinheim (ots) –

Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin e.V. (ACM) erhebt schwere Vorwürfe gegen die Algea Care GmbH, die in mehreren Städten Standorte eröffnet hat, um Patient:innen eine Therapie mit cannabisbasierten Medikamenten zu ermöglichen – für teures Geld. Die Vorwürfe gegen das Unternehmen reichen von überzogen hohen Rechnungen bis zu Verstößen gegen die Gebührenordnung für Ärzt:innen. Die ACM hat daher einige Landesärztekammern aufgefordert, zu überprüfen, ob Verstöße gegen die Berufsordnung vorliegen. Die ACM ist ein gemeinnütziger Interessenverband von Patient:innen, Ärzt:innen, Apotheker:innen und anderen Interessierten am Thema Cannabis als Medizin.

“Ich habe in meiner Praxis eine Anzahl von Patient:innen von Algea Care übernommen, weil sie sich die Behandlung dort nicht mehr leisten können, so die betroffenen Patienten”, erklärt Cannabis-Experte Dr. med. Franjo Grotenhermen aus Steinheim, Geschäftsführer der ACM. “So berechnet Algea Care nach den von Patient:innen vorgelegten Unterlagen für eine 15-minütige Videosprechstunde etwa 120 Euro.” Es würden auch Leistungen abgerechnet, die gar nicht erbracht wurden.

“Anhand von Schilderungen von Patient:innen, die bei Algea Care GmbH in Behandlung waren, und die ich haarsträubend finde, zweifele ich an, dass die mediale Selbstdarstellung als Experten für Cannabis als Medizin zutrifft,” ergänzt Gero Kohlhaas, Soziologe und Mitglied des Sprecherrats des Selbsthilfenetzwerk Cannabis Medizin (SCM). Das SCM ist eine Arbeitsgruppe der ACM und die größte Organisation von Cannabis-Patient:innen in Deutschland.

“Viele Patient:innen haben bei der gegenwärtigen Rechtslage Probleme, einen Arzt oder eine Ärztin zu finden, der/die cannabisbasierte Medikation verschreibt,” bemängelt die Vorsitzende der ACM, Professorin Dr. med. Kirsten Müller-Vahl, Oberärztin an der Medizinischen Hochschule Hannover. “Es ist wichtig, dass bürokratische Hürden und finanzielle Risiken abgebaut werden, damit mehr niedergelassene Kassenärzt:innen bereit sind, eine solche Therapie anzubieten.”

Die ACM betrachtet die jüngst von Algea Care berichteten Erfolge als Alarmsignal, da sie verdeutlichen, dass bei der Verordnung cannabisbasierter Medikamente bei einigen Ärzt:innen kommerzielle Interessen, die als erfolgreiches Geschäftsmodell deklariert werden, im Vordergrund stehen und nicht die Behandlung chronisch kranker Patient:innnen.

Bereits im Mai 2021 hatten Vertreter:innen der ACM zusammen mit zahlreichen weiteren Expert:innen aus Medizin und Suchtforschung sowie Mitgliedern des Deutschen Bundestags von FDP, SPD, Bündnis 90/Die Grünen und den Linken in einem Positionspapier Verbesserungen bei der Behandlung mit Cannabis und Cannabinoiden in Deutschland gefordert. Nur so kann es gelingen, Fehlentwicklungen zu korrigieren, bei denen die Not der Patient:innen, die keinen behandelnden Kassenarzt finden, ausgenutzt wird.

Verantwortlich im Sinne des Presserechts:

Franjo Grotenhermen, Bahnhofsallee 9,32839 Steinheim

Pressekontakt:

Dr. med. Franjo Grotenhermen, ACM e.V., Bahnhofsallee 9, 32839 Steinheim
Gero Kohlhaas, SCM, Bahnhofsallee 9,32839 Steinheim
E-Mail: info@arbeitsgemeinschaft-cannabis-medizin.de

Quelle:Schwere Vorwürfe gegen Cannabisärzte-Startup Algea Care


Importiert mit WPna von Tro(v)ision

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.