Wo die Zukunft schon Gegenwart ist / Das CJD arbeitet in der beruflichen Bildung mit Mixed Reality

0
5

Ebersbach (ots) –

Zurück in die Zukunft? Beim Christlichen Jugenddorfwerk Deutschlands (CJD) ist sie schon Gegenwart. In drei seiner Berufsbildungswerke (BBW) werden Theorie und Praxis anders miteinander verknüpft. Die Auszubildenden können mithilfe von so genannten Mixed-Reality (MR)-Brillen Lerninhalte neu und anders erleben. Die MR-Brillen erzeugen Hologramme, die Lerninhalte anschaulicher und vor allem erfahrbarer machen. Deshalb können digitale Assistenzsysteme das Lernen und die Teilhabechancen von Menschen mit Unterstützungsbedarf enorm verbessern – auch am Arbeitsplatz und in der Ausbildung. Möglich macht das ein Projekt mit dem Namen EdAL MR 4.0, an dem die Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsförderungswerke (BAG BBW) e. V., die TU Dortmund und das Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands gemeinnütziger e.V. (CJD) mit seinen Berufsbildungswerken in Hamburg, Dortmund und Gera beteiligt sind. EdAL MR 4.0 steht für “Entwicklung und Erprobung digitalisierter Arbeitshilfen und Lerneinheiten auf Mixed Reality Basis in der beruflichen Reha-Ausbildung zur Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt 4.0”. Während Mixed Reality in Studiengängen wie Medizin, Architektur oder Ingenieurwesen schon seit einiger Zeit zum Einsatz kommt, ist es in der beruflichen Bildung etwas Neues. Und noch etwas ist besonders an diesem Projekt: Die Auszubildenden sind in die Entwicklung und in die Erprobung der Mixed-Reality-Inhalte eingebunden.

Neue Dimensionen des Lernens

Anders als in der virtuellen Welt sieht man bei der Mixed Reality (gemischte Realität) weiterhin seine Umwelt. Das Objekt, an dem oder mit dem man arbeiten möchte, wird als Hologramm erzeugt. So können beispielsweise die Auszubildenden des Frisörhandwerks ein Haar dreidimensional in allen seinen Schichten und seiner Struktur untersuchen. Die angehenden Lagerfachkräfte wiederum durchlaufen an einem als Hologramm erzeugten Hochregallager die verschiedenen Abläufe im Lager Schritt für Schritt. Mit Hilfe der MR-Brille – das Projekt arbeitet mit der Hololens 2.0 von Microsoft – bekommen die Schülerinnen und Schüler ein tieferes Verständnis von der Realität. Mit der Brille können die angehenden Fachpraktikerinnen und -praktiker in der Küche sowie die Fachkräfte fürs Frisörhandwerk und für Lagerlogistik spielerisch und in ihrem Tempo wichtige Lerninhalte vertiefen und wiederholen, so wie sie es brauchen, damit der Lernstoff sitzt. Auch die Ausbilderinnen und Lehrer sowie das reha-pädagogische Fachpersonal nutzen die Hololens 2.0. So können sie gemeinsam mit ihren Auszubildenden am jeweiligen Hologramm arbeiten und sie gezielt bei individuellen Fragestellungen unterstützen.

Das Projekt ermöglicht es, dass junge Menschen, die mehr Unterstützung beim Lernen benötigen, an der digitalen Welt im beruflichen Umfeld teilhaben. “Alle reden von Digitalisierung. Wir tun es da wo es vielleicht wenige vermuten, in der beruflichen Rehabilitation”, freut sich Samuel Breisacher, CJD Vorstand und stellvertretender Vorstand der BAG BBW. “Digitale Teilhabe ist für unsere Gesellschaft unabdingbar. Es ist ungemein wichtig, dass digitale Innovationen wie Mixed Reality ein selbstverständliches Element der Ausbildung in Berufsbildungswerken sind. Wir setzen uns für Teilhabe und Barrierefreiheit ein.”

Digitalisierung für alle ist soziale Gerechtigkeit

Silvio Schwarz, Fachreferent Projektmanagement beim CJD, ist von den Potenzialen des Projekts überzeugt: “Mixed-Reality-Arbeitshilfen ermöglichen es den Auszubildenden die Prozesse und Abläufe intensiver zu erleben. Sie können in der gemischten Realität alles ausprobieren und entdecken, aber auch schwierige Aufgaben immer wieder aufs Neue und in ihrem Tempo durchgehen. Der Einsatz von digitalen Hilfen fördert das ortsunabhängige Selbstlernen der Jugendlichen. Das ist gerade vor dem Hintergrund einer sich dynamisch wandelnden Arbeitswelt enorm wichtig.”

Bei dem Projekt sind alle Beteiligten gleichermaßen eingebunden: Ausbildende, Lehrkräfte und Auszubildende in den drei teilnehmenden BBW des CJD haben gezielt Lernstationen mit digitalen Medien entwickelt. Das Projekt nimmt dabei sowohl Berufsfelder in den Blick, die bereits einen hohen Grad an Digitalisierung und den Einsatz digitaler Medien in der Ausbildung aufweisen, als auch solche, in denen digitale Medien bisher unterrepräsentiert sind. Besonders in Ausbildungsgängen, die bisher wenig Digitalisierungselemente aufweisen, würde eine Digitalisierung – beispielsweise durch Mixed-Reality-Formate – das Lernen und Arbeiten erheblich unterstützen.

Das Projekt läuft noch bis Ende Januar 2025. Die Ergebnisse des Verbundprojektes stehen dann bundesweit auch anderen Leistungserbringenden der Beruflichen Rehabilitation zur Verfügung. Projektpartner sind die Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke (BAG BBW) und das Christliche Jugenddorfwerk Deutschland e.V. (CJD). Der Lehrstuhl Rehabilitationstechnologie der TU Dortmund übernimmt die wissenschaftliche Begleitforschung. Das Projekt wird aus Mitteln des “Ausgleichsfonds für überregionale Vorhaben zur Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben” vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert.

Weitere Informationen zum Projekt: https://bbw-mixedreality.de/

Über das CJD

Das CJD ist eines der größten Bildungs- und Sozialunternehmen in Deutschland. Seine mehr als 10.700 Mitarbeitenden fördern und begleiten Kinder, Jugendliche und Erwachsene an über 350 Standorten in Kitas, Schulen, Berufsbildungswerken und Lehrbetrieben, in Kliniken, Reha-Einrichtungen, Wohngruppen und Werkstätten. Der seit der Gründung des Unternehmens 1947 geprägte Leitgedanke “Keiner darf verloren gehen!” bedeutet heute für das CJD, dass jeder Mensch das Recht hat, Teil der Gesellschaft zu sein. Das CJD unterstützt Menschen auf diesem Weg. Es befähigt Menschen, ihre Persönlichkeit zu entfalten und durch bedürfnisorientierte und vernetzte Angebote ein selbstständiges Leben zu führen.

Weitere Informationen finden Sie unter:

www.cjd.de

https://www.facebook.com/cjd.deutschland

https://www.instagram.com/cjd_deutschland_/?hl=de

https://chronik.cjd.de

Über die Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke e.V. (BAG BBW)

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke e.V. (BAG BBW) ist ein bundesweites Netzwerk von über 50 Berufsbildungswerken (BBW). Die BAG BBW vertritt die Interessen ihrer Mitglieder, fördert deren Austausch und verfolgt die kontinuierliche Leistungsverbesserung für junge Menschen mit Behinderung. An bundesweit über 50 Standorten qualifizieren Berufsbildungswerke Jugendliche und junge Erwachsene mit Behinderungen in über 250 Berufen. In enger Kooperation mit Betrieben werden 16 000 junge Menschen auf den ersten Arbeitsmarkt vorbereitet.

www.bagbbw.de

Pressekontakt:

CJD Zentrale | Pressestelle
Teckstraße 23 | 73061 Ebersbach
fon 0 71 63 930-130 | fax 0 71 63 930-288
inka.bihler-schwarz@cjd.de

Quelle:Wo die Zukunft schon Gegenwart ist / Das CJD arbeitet in der beruflichen Bildung mit Mixed Reality


Importiert mit WPna von Tro(v)ision

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.