Acht Millionen / Kommentar von Andreas Härtel zu Putins Krieg

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Mainz (ots) –

Acht Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine: Auf diese Zahl stellt sich die EU also ein, jedenfalls nach den Worten von Außenministerin Baerbock. Acht Millionen, das ist die Einwohnerzahl von Niedersachsen. Und es sind etwa dreimal so viele wie 2014 bis 2016, als Zeit der Flüchtlingskrise bekannt, mit all den Verwerfungen, die das mit sich brachte. Die jetzige Situation ist für den Kontinent also weit herausfordernder, sowohl für die Behörden als auch für die Bevölkerung. Dabei kann man getrost davon ausgehen, dass das alles Teil von Putins Strategie ist. Ein unruhiges und uneiniges Europa kommt ihm entgegen, und die Zeit spielt für ihn. Deshalb ist es auch müßig, immer wieder darüber zu diskutieren, ob der Kremlchef einen schnelleren militärischen Erfolg erwartet hatte oder nicht.Er steht (noch) nicht mit dem Rücken zur Wand; die jetzige Lage im Angriffskrieg gegen die Ukraine erscheint trotz der geringen Geländegewinne immer noch so, dass er sie zu seinem Vorteil nutzen kann. Dabei offenbart sich schon in der Vertreibung der Ukrainer die Grausamkeit der putinschen Strategie. Die Menschen in Mariupol trifft es aber am härtesten: Wie in Tschetschenien und in Syrien geht die russische Armee hier vor – und macht die Stadt faktisch dem Erdboden gleich. Angriffe auf Zivilisten, auf Krankenhäuser: Die Liste der Kriegsverbrechen wird länger und länger. Niemand kann sagen, wie lange es dauert, bis Mariupol fällt. Aber als sicher kann schon jetzt gelten: Wenn Putin hier obsiegt, wird ihm am Ende nicht mehr als ein Trümmerhaufen in den Schoß fallen. Er wird die Verwüstung wohl gleichgültig zur Kenntnis nehmen. Und seinen Sieg feiern – auf einem Berg von Leichen.

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Quelle:Acht Millionen / Kommentar von Andreas Härtel zu Putins Krieg


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