Berliner Morgenpost: Blinder Fleck der Verkehrswende / Kommentar von Thomas Schubert zu Güterverkehr

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Berlin (ots) –

Wer in Berlin an die Verkehrswende denkt, dem schwebt eine Hinwendung zum Fahrrad vor, zum Fußverkehr oder zur Tram. Autos existieren in diesen Gedanken am ehesten noch in elektrischer Version. Aber der Transport von Fracht und schwere Gütern? Das ist in den Überlegungen für die Mobilität der Zukunft ein blinder Fleck. Das Lastenfahrrad mag für leichte Transportgegenstände eine tauglich Alternative sein.

Aber spätestens, wenn Speditionen Industrieprodukte bewegen müssen, donnern schwere Sattelschlepper durch Wohngebiete. Und die aktuellen Anwohnerbeschwerden in Pankow zeigen: Berliner sind nicht damit einverstanden, dass die Politik den Schwerlastverkehr in ihren Zukunftsplänen vergisst. In Rosenthal haben 40-Tonner aus einem Reinickendorfer Gewerbegebiet wertvollen Baudenkmälern Risse zugefügt. Wegen katastrophaler Straßenzustände gilt bereits ein Limit von Tempo 10.

Doch das ist keine Lösung, betonen gleich mehrere Initiativen. Seit Jahren schon fordern sie ein Gesamtkonzept für den Schwerlastverkehr im Berliner Nordosten wie eine Tonnagenbeschränkung, die Speditionen verbietet, ihre Fracht auf kürzestem Weg in Richtung Autobahn zu befördern. Tatsächlich kann sich Fracht auch nicht in Luft auflösen, weil Anwohnern ihr Transport zu laut und zu gefährlich erscheint. Deshalb sollte die Politik wirklich große Lösungen ins Auge fassen, die den blinden Fleck der Verkehrswende auflösen. Innerstädtische Güterzüge und Warentransport in S-Bahnen wirken vielleicht nur deshalb utopisch, weil man solche Lösungen zu viele Jahre ignoriert hat. Genau wie gerissene Wände in Pankower Häusern.

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BERLINER MORGENPOST

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Quelle:Berliner Morgenpost: Blinder Fleck der Verkehrswende / Kommentar von Thomas Schubert zu Güterverkehr


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