Das Ende naht / Kommentar von Tobias Goldbrunner zu Liz Truss

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Mainz (ots) –

Liz Truss hat die Reißleine gezogen, gemeinsam mit ihrem neuen Finanzminister Jeremy Hunt die naiven Steuersenkungspläne gestoppt – der Schaden ist aber längst zu groß. Die britische Premierministerin hat ihr Land ins Chaos gestürzt. Nach gerade mal sechs Wochen im Amt. Kaum zu glauben, aber die 47-Jährige ist in den Umfragen jetzt schon unbeliebter als Vorgänger wie Boris Johnson. Die Versuche von Truss, durch Steuersenkungen für Wachstum zu sorgen, waren von Beginn an zum Scheitern verurteilt. Das verzweifelt anmutende Herangehen war völlig dilettantisch. Die Folge: Das Pfund stürzte ab, die Kreditzinsen für Immobilien schießen in die Höhe. Abertausende Briten fürchten, dass sie ihre Kredite nicht mehr bedienen können. Auch der Staat muss höhere Zinssätze für seine steigende Verschuldung zahlen. Das Vertrauen in die Politik auf der Insel scheint also endgültig erschüttert. Und das in Zeiten, in denen nicht mal mehr die Royals Stabilität vermitteln. Truss musste ihren einstigen Rivalen Hunt um Hilfe bitten – der wiederum sogar Steuererhöhungen anleiern wird. Dass Truss dieses Desaster politisch überleben wird, ist kaum denkbar. Es ist sogar nicht ausgeschlossen, dass die Tories ihre eisernen Regeln ändern: Truss ist eigentlich durch eine einjährige Immunitätsklausel geschützt – doch selbst treue Anhänger in ihren Reihen können sich nicht vorstellen, wie der 47-Jährigen noch die Wende gelingen soll. Hinter ihrem Rücken werden längst die Messer gewetzt. Es geht im Grunde nicht mehr darum, ob die Amtszeit von Truss vorzeitig endet, sondern um das Wann. Großbritannien braucht einen radikalen Neuanfang. Dafür dürfte ein Abgang von Truss allein aber nicht reichen.

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