Ein Ausblick / Kommentar von Christian Matz zu Impfen und Astrazeneca

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Mainz (ots) – Wenn wir vom Thema Impfen und der richtigen Priorisierung sprechen: Seit Wochen werden hierzulande bei der Diskussion über ein angebliches Impfdesaster, und wer was wann warum bei wem bestellt hat – oder warum auch nicht -, die völlig falschen Prioritäten gesetzt. In der Öffentlichkeit und in der Politik. Weil mehrere gute Impfstoffe entwickelt wurden, müsste doch eigentlich seit Beginn der Impfkampagne klar sein, dass auf Dauer nicht die Knappheit das Problem ist. Sondern wie der ganze Stoff verteilt werden kann, wenn er mal in ausreichender Menge da ist, was absehbar in den nächsten Wochen und Monaten der Fall sein wird. Und, auch das ist ein Problem: Wie mit der nach wie vor vorhandenen Impfskepsis in einem nicht kleinen Teil der Bevölkerung umzugehen ist. Statt nun schon wieder von Behörden- oder gar Staatsversagen zu schwadronieren, weil wenige Tage nach Auslieferung vergleichsweise viele Astrazeneca-Dosen noch nicht verimpft wurden, sind also andere Punkte viel wichtiger. Erstens: Die Impfzentren bieten Kapazitäten für täglich mehrere Hunderttausend Impfungen. Gut so. Aber: Dass das bisherige Verfahren – komplizierte Terminierung anhand früh festgelegter Priorisierung – viel Zeit und Nerven kostet, ist inzwischen klar. Deshalb müssen, zweitens, so schnell wie möglich die Hausärzte mit ins Boot, die jedes Jahr Massen(grippe)impfungen machen. Und die gerade für ältere Patienten die vertrauten Ansprechpartner sind. Anonyme Hotlines und Homepages sind viel höhere Hürden. Drittens: Es gibt auch positive Nachrichten, die aber im allgemeinen Gemaule untergehen. Beispiel: Ja, die Inzidenzzahlen sinken gerade nicht wie erhofft. Aber, Ausnahme: Die besonders gefährdete Altersgruppe der Über-80-Jährigen, dort ist der Rückgang klar erkennbar. In den Altenheimen gibt es Mitte Februar viel weniger Infektionen als Mitte Januar, das zeigen die jüngsten Zahlen zum Beispiel in Rheinland-Pfalz. Das ist ein Zeichen – noch kein Beweis -, dass die Impfungen in den Heimen, die inzwischen fast abgeschlossen sind, wirken.Fazit: Angesichts des bevorstehenden Nachschubs an Impfstoff und der Ausweitung der Corona-Schnelltests, die bald hoffentlich in sehr hoher Zahl eingesetzt werden, öffnet sich gerade ein großes Fenster für einen Ausblick, für einen Weg aus der Pandemie. Das heißt nicht, dass sofort alles gelockert werden kann. Aber es bietet Möglichkeiten, in einzelnen Bereichen verantwortbar zu lockern. Versuchen wir uns deshalb zur Abwechslung doch mal in Optimismus. Dann wollen sich vielleicht auch – positiver Nebeneffekt – noch mehr Menschen impfen lassen. Auch mit Astrazeneca.

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Quelle:Ein Ausblick / Kommentar von Christian Matz zu Impfen und Astrazeneca


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