Ein Drama / Kommentar von Michael Klein zum Militärputsch in Myanmar

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Mainz (ots) – Bei dem einen großen Thema, das die Welt seit einem Jahr bewegt, geraten Regionen zunehmend aus dem Blick, in denen sich wahre Dramen abspielen. Wenn es dann, wie in Myanmar, zu einem Militärputsch kommt, horcht die Weltgemeinschaft plötzlich auf. Überrascht sein kann indes niemand davon, dass alle Hoffnungen auf eine dauerhafte demokratische Entwicklung in dem südostasiatischen Land mit der Machtübernahme durch das Militär zunichtegemacht wurden. Hoffnungen, die vor allem mit der Freiheitsikone und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi verbunden waren. Doch auch sie konnte den wirtschaftlichen Niedergang des 60-Millionen-Einwohner-Landes nicht stoppen. Dabei machten nach dem Ende der Diktatur 2011 hohe Wachstumsraten zunächst Hoffnung auf eine wirtschaftliche und gesellschaftliche Blüte. Doch schnell holte die Realität Aung San Suu Kyi ein. Das Militär blieb stets ein Machtfaktor. Und auch vor dem Hintergrund der buddhistischen Bevölkerungsmehrheit kam es zur Verfolgung der muslimischen Minderheit der Rohingya, von den Vereinten Nationen als Völkermord eingestuft. Damit machte sich das Land in der demokratischen Welt keine Freunde, wodurch China nun freie Bahn zur Ausdehnung seines Machtbereichs hat. Das alles geschieht mitten in einer weltweiten Pandemie, die in Myanmar den Tourismus zusammenbrechen ließ und der schwächelnden Wirtschaft den Rest gab. Das Drama Myanmars ist damit auch eines der Corona-Pandemie. Und es relativiert manches Drama, das sich in der Pandemie in den wohlhabenden Demokratien abspielt.

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