Ein Glitzern / Kommentar von Andreas Härtel zum trügerischen Wachstum

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Mainz (ots) –

Wer hat die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal ins Plus gerettet? Richtig, wir alle. Es war der Konsum, der die Konjunktur gestützt und die Verluste bereits kriselnder Branchen wettgemacht hat. Nun glitzert das Miniwachstum von 0,1 Prozent so schön zwischen all den düsteren Vorahnungen. Doch es trügt. Die Rücklagen aus der freudlosen Corona-Zeit sind jetzt aufgebraucht, wie das Ifo-Institut berechnet hat: dahin gegangen vor allem für echtes Leben im Restaurant oder Theater, im Urlaub. Und die ganz großen Kosten kommen auf die Verbraucher erst noch zu, wenn es kühler wird und der Energiebedarf wächst. Der Konsum also wird als Stütze der Konjunktur ausfallen. Und dann wird sich auch in Statistiken niederschlagen, was längst jeder spürt: Es wird ein harter Winter. Mit kalten Fluren wohl nicht nur auf der Arbeit. Mit dunklen Städten, in denen nicht der Dom oder das Rathaus in der Nacht erstrahlen. Sollte Putin den Gashahn ganz zudrehen, kommt es ganz dicke. Und jede Hoffnung ist trügerisch: Warum sollte Putin auf diese Waffe in seinem Krieg gegen den Westen verzichten? Es wird Zeit, sich ehrlich zu machen und sich auf Arges vorzubereiten. Und sich diejenigen vorzuknöpfen, die schon jetzt gegen die Sanktionen trommeln oder lauthals eine Öffnung der Pipeline Nord Stream 2 fordern. Es wird unangenehm. Aber es ändert nichts: In der Ukraine sterben viele, viele Menschen, und wir werden lediglich frieren und wirklich Schwache zielgerichtet entlasten müssen. Und sollten standhaft bleiben im Kampf gegen den Wahnsinn, der sich gerade mal 2000 Kilometer weiter östlich abspielt.

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