Elektro-Boom in China: Mehr E-Autos zugelassen als in Deutschland Fahrzeuge insgesamt

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München (ots) –

– E-Auto-Marktanteil in Deutschland verdoppelt sich in ersten drei Quartalen im Jahresvergleich auf 40,2%
– China setzt weiter voll auf rein batterieelektrische Autos (+190%)
– Reine Elektrofahrzeuge (+63%) auch in Deutschland weiterhin am beliebtesten vor Plug-in-Hybriden (+38%)

Die Elektromobilität steht vor einem Paradigmenwechsel und wird in absehbarer Zeit mit den Verbrennern gleichziehen. Insbesondere die reinen Batterieautos (BEV) sind die Treiber dieses Wachstums. Das zeigen die Ergebnisse des aktuellen “Electric Vehicle Sales Review” von PwC Autofacts® und Strategy&, der Strategieberatung von PwC, in der die Zulassungszahlen in weltweit 14 ausgewählten Märkten ausgewertet werden. So stiegen die Neuzulassungen von BEVs im dritten Quartal 2021 in allen untersuchten Märkten um 123% gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal. China war mit einem Absatz von 782.000 BEV-Einheiten im dritten Quartal 2021 führend, was einem Wachstum von 190% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Damit sind in China mehr BEVs neu auf den Straßen unterwegs als im gleichen Zeitraum Fahrzeuge aller Antriebsarten in Deutschland zugelassen wurden (626.672). Aber auch in Europa war der Zuwachs an BEV-Zulassungen im dritten Quartal 2021 mit einem Anstieg um mehr als die Hälfte in den fünf größten europäischen Märkten Deutschland, Großbritannien, Italien, Frankreich und Spanien im Vergleich zum Vorjahr beträchtlich – wenn auch etwas geringer als in den letzten Quartalen.

“Die beispiellose Produktoffensive neuer E-Modelle der großen Hersteller trägt weltweit Früchte. Zugleich setzen immer mehr Autofahrer:innen Vertrauen in die neue Antriebstechnologie, was den rasanten Boom zusätzlich befeuert. Dennoch wären die Zuwächse ohne die Chipkrise, die zu erheblichen Produktionseinschränkungen und somit zu längeren Wartezeiten bei der Auslieferung vieler Fahrzeuge führt, zweifellos noch stärker. Für die OEMs gilt es nun, möglichst enge Partnerschaften mit Halbleiterherstellern zu suchen, um ihren zukünftig noch weiter wachsenden Bedarf an Chips zu sichern”, kommentiert Felix Kuhnert, Global Automotive Leader bei PwC.

Der Marktanteil aller E-Fahrzeuge in Europa, einschließlich Plug-in-Hybriden (PHEV) und Hybriden, ist in den letzten zwei Jahren sprunghaft angestiegen und nähert sich rasch der Parität mit Verbrennerfahrzeugen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg der BEV-Anteil erstmals am deutlichsten an (53,2%) und lag damit im dritten Quartal 2021 vor den PHEVs (45,5%) und den Hybriden (19,7%). Die Verteilung der verschiedenen Elektroantriebe ist jedoch von Region zu Region sehr unterschiedlich. In Deutschland dominiert zwar immer noch der Hybrid (16,6% Marktanteil), allerdings haben PHEVs (11,9%) und BEVs (11,7%) in den letzten 12 Monaten stark aufgeholt, wobei das Wachstum der vollelektrischen Fahrzeuge zuletzt stärker war. In den USA ist die Entwicklung deutlich weniger dynamisch. Dort sind Verbrenner mit 91,6% noch immer der Antrieb der Wahl. Die Vollhybriden führen das Feld der Elektrofahrzeuge mit 5,1% Marktanteil an. BEVs erreichen 2,4%, und PHEVs liegen schließlich abgeschlagen bei 1,0%. Gleichwohl hat sich der E-Marktanteil auch in den USA innerhalb eines Jahres nahezu verdoppelt (von 4,7% auf 8,4%).

“Die Elektromobilität, insbesondere mit Blick auf vollelektrische Fahrzeuge, hat eindeutig die Early-Adopter-Phase hinter sich gelassen. Eine maßgebliche Rolle beim Durchbruch der E-Mobilität spielt dabei die konsequente Ausrichtung der Konzernstrategien deutscher Automobilhersteller auf die Elektrifizierung ihrer Antriebsplattformen und deren Applikation in zahlreichen neuen Modellen über fast alle Segmente hinweg. Die daraus entstehenden Skaleneffekte, die technologischen Weiterentwicklungen und die sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen werden in wenigen Jahren ein Gleich- und Vorbeiziehen der E-Fahrzeuge am klassischen Verbrenner in Europa herbeiführen. Das macht den Ausbau der Ladeinfrastruktur umso dringlicher und wichtiger”, betont Dr. Jörn Neuhausen, Director bei Strategy& Deutschland.

In Europa profitierten vor allem der Volkswagen-Konzern und Tesla in den ersten drei Quartalen des Jahres 2021. Insgesamt konnte Volkswagen in diesem Markt 209.800 vollelektrische Fahrzeuge absetzen. Im dritten Quartal 2021 wuchsen die Verkäufe mit 80,5% sogar deutlich stärker als der BEV-Gesamtmarkt in Europa (53,2%). Weltweit lag bis Ende September der ID.4 mit 72.700 Einheiten an der Spitze der neuzugelassenen BEVs des Konzerns. Im bisherigen Jahresverlauf liefert sich Teslas Model 3 (23.982 Registrierungen) mit VWs ID.3 (21.539 Registrierungen) ein Kopf-an-Kopf Rennen um die Spitzenposition im deutschen Markt. Für Tesla war hierbei insbesondere der September 2021 ein absatzstarker Monat, in dem der US-Hersteller mit 6.828 Stück mehr Exemplare des Model 3 absetzen konnte als im gesamten ersten Quartal 2021 (6.031).

Allerdings bedeutet die wachsende Dominanz von E-Autos in zahlreichen europäischen Märkten gleichzeitig auch, dass perspektivisch die Einnahmen aus der Mineralölsteuer und weiteren Abgaben für die Staaten sinken werden. Das Ausmaß der potenziellen Verluste für die Staatskassen ist enorm. Angesichts dessen werden einige staatliche Fördertöpfe für E-Fahrzeuge, die wie in Schweden oder den Niederlanden bereits ausgeschöpft sind, zukünftig nicht mehr vollumfänglich aufgestockt. Auch weitere Maßnahmen wie das Ende der Steuerfreiheit für vollelektrische Luxusfahrzeuge in Norwegen läuten einen Paradigmenwechsel ein, mit dem die E-Mobilität ihren Sonderstatus zunehmend verliert und einen festen Platz im Mobilitätsmix der Zukunft sichtbar erreicht.

Die vollständigen Ergebnisse des “Electric Vehicle Sales Review Q4-2021” erhalten Sie auf Anfrage oder unter: https://www.strategyand.pwc.com/de/en/electric-vehicle-sales-review-2021-q4.html

Über Strategy&

Strategy& ist die globale Strategieberatung von PwC. Wir entwickeln individuelle Geschäftsstrategien für weltweit führende Unternehmen, basierend auf differenzierenden Wettbewerbsfähigkeiten. Wir sind die einzige Strategieberatung als Teil eines globalen Professional Services Netzwerks. Unsere Expertise kombinieren wir mit Technologie und erarbeiten daraus eine passende Strategie, die effizient umsetzbar ist. “Strategy, made real” heißt für uns, den digitalen Wandel voranzutreiben, die Zukunft mitzugestalten und Visionen Wirklichkeit werden zu lassen. 3.000 Strategieberater:innen und mehr als 295.000 PwC-Mitarbeiter:innen in 156 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei. Weitere Informationen unter www.strategyand.pwc.com/de.

Pressekontakt:

Jan-Philipp Loch
Senior Communications Expert
PwC Strategy& (Germany) GmbH
jan-philipp.loch@pwc.com
T: +49 89 54525579

Quelle:Elektro-Boom in China: Mehr E-Autos zugelassen als in Deutschland Fahrzeuge insgesamt


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