Emil Artin, mehr als ein Mathematiker / oder Über einen überraschenden Fund seines Biographen

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Hamburg (ots) –

Manchmal führt ein Zufall zu einer unverhofften Entdeckung. So erging es Alexander Odefey beim Verfassen seiner Biographie “Emil Artin. Ein musischer Mathematiker”. Der Algebraiker Emil Artin (1898-1962) lehrte von 1922 bis 1937 an der Universität Hamburg, emigrierte in die USA – und kehrte 1957 an “seine” Universität und damit in die Hansestadt zurück.

Für Odefeys Biographie, die in der Reihe “Wissenschaftler in Hamburg” der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung erscheinen wird, sollten Fotos von Artins früheren Hamburger Wohnsitzen gemacht werden. Daraufhin wird eine Nachbarin aufmerksam und erzählt vom jetzigen Wohnungsbesitzer. Wie sich herausstellt, war sein Vater ein guter Freund von

Artin.jpg Emil Artin. Er selbst besitzt noch Briefe Artins an seinen Vater und macht sie dem Biographen zugänglich.

Odefey schildert diese Entdeckung: “Ich wurde zu einem Besuch eingeladen – und konnte das gesamte Brief-Konvolut einsehen und kopieren. Es bezeugt eine herzliche Freundschaft. Vor allem aber geben die bislang unentdeckten Briefe Aufschluss über den Hamburger Freundeskreis der Artins. Mir eröffneten sie zahlreiche neue Informationen über die ersten Eindrücke der Familie Artin von Amerika und ihrem Leben dort. Diese unverhoffte Entdeckung 60 Jahre nach Artins Tod hat mein Buch bereichert.”

Dr. Ekkehard Nümann, Präsident der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung, unterstreicht: “Dieser Briefe-Fund zeigt, wie wichtig unsere Biographien-Reihe ist und wie sehr es sich lohnt, die Lebensgeschichten von Wissenschaftlern zu erzählen. Artins mathematische Arbeit strahlte weithin aus. Alexander Odefey konnte auch dank der entdeckten Briefe seine facettenreiche Lebensgeschichte Emil Artins verfassen und uns damit einen der prägenden Wissenschaftler der Universität Hamburg nahebringen. Dass er trotz großen Erfolgs in den USA wieder nach Hamburg zurückkehrte, zeigt seine Verbundenheit mit dieser Stadt und ihrer Universität.”

Emil Artin war ein begnadeter Algebraiker. Er löste gleich zwei der 23 Hilbertschen Probleme, vollbrachte also mathematische Leistungen von Weltrang. Auch seine Vorlesungen begeisterten, da er komplizierteste Dinge verständlich darstellen konnte. Der Mathematiker emigrierte 1937 an in die USA. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er von der Princeton University ins geliebte Hamburg und den deutschen Kulturkreis zurück – und knüpfte hier an sein vorheriges akademisches Wirken an. Alexander Odefey schildert in “Emil Artin. Ein musischer Mathematiker” nicht nur die Geschichte eines ebenso bewegten wie wirkungsreichen Wissenschaftlerlebens, sondern veranschaulicht auch die vielfältigen kulturellen Interessen Artins.

Alexander Odefey, Emil Artin. Ein musischer Mathematiker (Wissenschaftler in Hamburg, hg. von Ekkehard Nümann für die Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung, Bd. 4), Wallstein Verlag, 312 S., 96, z. T. farb. Abb., geb., Schutzumschlag, ISBN 978-3-8353-3804-3, 26,00 Euro.

Lieferbar ab 2. Mai 2022.

Die Reihe “Wissenschaftler in Hamburg”

Überzeugend konzipiert und kenntnisreich geschrieben – die Biographien der Reihe “Wissenschaftler in Hamburg” schildern Werk und Leben bedeutender Persönlichkeiten, die an der Universität Hamburg und weit darüber hinaus gewirkt haben. Die Bände werden von der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung herausgegeben und erscheinen im Wallstein Verlag.

Pressekontakt:

Dr. Johannes Gerhardt
040/42838-7638
info@h-w-s.org

Quelle:Emil Artin, mehr als ein Mathematiker / oder Über einen überraschenden Fund seines Biographen


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