Gebeutelt / Kommentar von Friedrich Roeingh zum US-Truppenabzug

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Mainz (ots) – Der Abzug der US-Truppen trifft Deutschland noch härter als von US-Präsident Donald Trump bereits angekündigt. 12000 statt 10000 Mann weniger, jeder dritte in Deutschland stationierte GI wird heim beordert oder an andere europäische Standorte versetzt. Unter Standortaspekten kann allein das Hauptquartier der US-Army in Wiesbaden aufatmen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern werden gebeutelt. Schwerer als diese strukturpolitischen Fragen aber wiegen die strategischen sowie das zerrüttete Verhältnis innerhalb der Nato. Wer gehofft hatte, der US-Kongress könne diesen Schritt noch verhindern und eine künftige US-Regierung sich eines anderen besinnen, der hing Blütenträumen nach. Es mag auch unter den Republikanern noch eine Menge überzeugter Transatlantiker geben, die Wahlaussichten ihres Kandidaten werden sie dafür nicht gefährden. Da hat Trump sich schon ganz andere Dinge geleistet, die eine Fraktion der Vernünftigen hätte auf den Plan rufen müssen. Einziges Trostpflaster: Anscheinend sind die Entscheider imPentagon nun doch klug genug gewesen, Russland nicht durch eine Truppenverlagerung nach Polen oder andere ehemalige Ostblockstaaten provozieren zu wollen. Die Bundesregierung tut nun gut daran, keine kindlichen Trotzreaktionen zu zeigen. Deutschland muss sich von den USA gewiss nicht seine Verteidigungspolitik diktieren lassen. Und doch tut jetzt erst recht eine eigenständigere europäische Verteidigungsstrategie not, die auch Etatsteigerungen beinhalten muss. Angela Merkel muss das europäisch vorbereiten und ihr Nachfolger wird es dann wohl bei einem grünen Koalitionspartner durchsetzen müssen.

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Quelle:Gebeutelt / Kommentar von Friedrich Roeingh zum US-Truppenabzug


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