Gespalten / Kommentar von Ralf Heidenreich zum Tag der Deutschen Einheit

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Mainz / Halle. (ots) –

Für ihre letzte Rede zum Tag der Deutschen Einheit bekam Noch-Bundeskanzlerin Angela Merkel in Halle stehende Ovationen. Ohne Zweifel hat sie persönlich, als Kind der DDR, zwischen West und Ost integrierend gewirkt. Doch politisch hätte sie mehr tun müssen. Von einer Einheit ist Deutschland nach wie vor weit entfernt. Für viele ist der Tag, an dem die Vereinigung gefeiert wird, nur ein weiterer gesetzlicher Feiertag, an dem man erfreulicherweise frei hat. Offenbar vergessen viele allzu schnell, dass sie Zeuge einer beispiellosen friedlichen Revolution wurden, von der unser Land trotz aller Probleme profitiert. Aber vielleicht hat das geringe Interesse auch damit zu tun, dass vielen sehr wohl bewusst ist, dass sie in einem gespaltenen Land leben. Das zeigen die Auseinandersetzungen um Maßnahmen in der Corona-Pandemie und das zeigt die Bundestagswahl. Auch wenn es einige Boom-Regionen im Osten gibt, ist dieser Teil der Republik vom Westen abgekoppelt. Nicht nur ökonomisch. Zwar konnte bei der Bundestagswahl die SPD auch im Osten zulegen, dennoch zeigt sich häufig eine völlig andere politische Landschaft. So droht die CDU in einigen Bundesländern zur Nebensache zu werden, sammelt die AfD weiterhin viele der Unzufriedenen ein, die sich abgekoppelt fühlen. Daher dürfen der neue Bundeskanzler und die neue Bundesregierung die Einheit nicht länger wie ein Stiefkind behandeln, das mal eben so mitläuft. Vielmehr müssen sie die Menschen endlich abholen und ihnen im vereinten Deutschland auch mental eine Heimat geben.

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