Gütersloher müssen weiter durchhalten¶ Mit Geduld und Zorn¶

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Bielefeld (ots) – Lothar Schmalen, Düsseldorf¶
Landrat Sven-Georg Adenauer schaute in der NRW-Staatskanzlei neidisch hinüber zum Kollegen Gericke aus Warendorf. Während der von Erleichterung sprach, musste er selbst zu Durchhalteparolen greifen. Von Disziplin, Geduld und Hoffnung auf die kommende Woche sprach er. Die Bürger des Kreises Gütersloh sind wirklich nicht zu beneiden. Nun müssen sie also noch ein Woche durchhalten und sind jetzt alleine dem Spott, der Stigmatisierung in der Republik ausgesetzt.
Nur einmal ließ Adenauer Emotionen durchblicken. Die Gütersloher würden nicht so schnell vergessen, bei wem sie jetzt als Gäste noch willkommen sind und bei wem nicht. Das werde bei der künftigen Auswahl der Urlaubsziele eine Rolle spielen, sagte Adenauer, und man konnte seinen Zorn über die mangelnde Solidarität mancher Nachbarländer erahnen.
Die Entscheidung, in Warendorf zu lockern und in Gütersloh nicht, war bei der aktuellen Infektionslage der beiden Kreise zu erwarten. Gütersloh war von Anfang an vom Tönnies-Desaster stärker betroffen als der Nachbarkreis.
Beides sind große NRW-Flächenkreise. Und aus der Tatsache, dass es in beiden Kreisen Kommunen gibt, die ungeachtet der Massen-Infizierung in Rheda-Wiedenbrück ohne jedes Infektionsgeschehen gibt, macht deutlich, dass die zwischen Bund und Ländern vereinbarten Corona-Regeln auf Kreisebene nicht immer passen. Deshalb wäre es gerechtfertigt gewesen, in beiden Kreisen nur Teilgebiete in den Shutdown zu überführen. Ministerpräsident Laschet täte gut daran, darüber mit der Kanzlerin und den anderen Ministerpräsi-denten zu sprechen – zumal die Kreise in NRW oft doppelt so groß sind wie die in Bayern und oft dreimal so groß wie die in Thüringen.
Ob es Gesundheitsminister Laumann wirklich gelingt, den Arbeitsschutz permanent in den Schlachthofbetrieben zu installieren, um so auch permanent kontrollieren zu können – ob dieser mit viel Verve vorgetragenen Ankündigung auch Taten folgen. Den Schlachthof-Mitarbeitern wäre es zu wünschen.

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