Im Turbo / Kommentar von Friedrich Roeingh zu unbürokratischer Aufbauhilfe

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Mainz (ots) – Die Erzählung ist schon seit einigen Tagen unterwegs: Einer bewundernswerten Hilfs- und Spendenbereitschaft von Seiten der Bürger stehen Politiker gegenüber, die alles versprechen, aber nichts hinkriegen. Die Buhrufe beim jüngsten Besuch von Armin Laschet in Swisttal und der Hilferuf der Bürgermeister an der mittleren Ahr sind der jüngste Ausdruck diese Stimmungslage. Sie stimmt insofern nicht, als der Staat gegen die entfesselte Solidarität so vieler Bürger kaum punkten kann – mit Ausnahme des stets umjubelten Einsatzes der Bundeswehr. Gerade nicht in den ersten Tagen einer solchen Katastrophe und auch nicht angesichts eines Maßes der Zerstörung an Schulen, Straßen, Brücken und Schienen, deren Überwindung natürlich mehrere Jahre andauern wird. Die Alarmglocken aber, die die Bürgermeister an der Ahr läuten, müssen für einen Wendepunkt in der Überwindung von Naturkatastrophen stehen. Maßstab allen Handelns muss sein, dass die strukturschwache Region nicht ausblutet. Das geht aber in unserer mobilen Gesellschaft schneller, als manche gucken können. Wenn ein Teil der überschwemmten Talachse nicht wieder bebaut werden kann, müssen umgehend auf den Halbhöhen geeignete Siedlungsflächen ausgewiesen und im Turbo erschlossen werden. Ja, der Bund wird den Löwenanteil der Milliarden stellen müssen, ohne die die Regionen nicht wieder herzustellen sind. Aber warum bekommt nicht jede zerstörte Gemeinde einen leitenden Landesbeamten an ihre Seite gestellt, der kurze Wege zu allen Behörden öffnet, die mitspielen müssen? Für solche kraftvollen Zeichen ist es nicht zu spät.

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Quelle:Im Turbo / Kommentar von Friedrich Roeingh zu unbürokratischer Aufbauhilfe


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