MDR mit Premiere: Erstmals Nachrichten in Leichter Sprache auch zum Hören

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Leipzig (ots) –

Nachrichten aus der Region gibt es ab sofort auch in Leichter Sprache zum Hören. Mit seinem neuen Angebot baut der MDR seine vielfältigen barrierefreien Formate weiter konsequent aus. Das jetzt als Podcast startende Nachrichtenangebot ist deutschlandweit wegweisend, da kognitiv eingeschränkte Menschen an der Produktion beteiligt sind und der MDR konsequent auf die zertifizierte Leichte Sprache setzt. Das Angebot wird wissenschaftlich von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg begleitet und ist ab sofort als Podcast u.a. bei MDR AKTUELL und in der ARD Audiothek abrufbar.

„Nachrichten in Leichter Sprache sind für mich wichtig. Sie sind leicht und verständlich. Denn manche Worte in normalen Nachrichten sind schwierig. Nachrichten in Leichter Sprache zum Hören sind gerade auch für Seheingeschränkte oder Blinde gut“, so Steven Wallner vom Verein „Leben mit Handicaps e.V.“.

Nachrichten barrierefrei bietet der MDR nun auch als Audio in Leichter Sprache. Entwickelt hat es der MDR für kognitiv eingeschränkte Menschen, funktionale Analphabetinnen und Analphabeten oder auch Migrantinnen und Migranten, die die deutsche Sprache noch nicht so gut beherrschen. Dabei setzt der MDR als erster Sender konsequent auf die zertifizierte Leichte Sprache und arbeitet zudem bei der Produktion besonders eng mit kognitiv eingeschränkten Menschen zusammen. So ist bei der Erstellung von Nachrichten in Leichter Sprache täglich eine Gruppe von kognitiv eingeschränkten Menschen beteiligt. Sie stellen unter anderem sicher, dass das Angebot verständlich für die Nutzerinnen und Nutzer ist. Zudem evaluieren die jeweiligen spezifischen Publikumsgruppen regelmäßig das barrierefreie Nachrichtenangebot. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenbergim Rahmen einer Kooperation mit dem MDR. Die Abteilung Sprechwissenschaften und Phonetik untersucht u.a. in Masterarbeiten, wie Nachrichten in Leichter Sprache optimal hörverständlich gesprochen werden sollen. Hierzu wurde im deutschsprachigen Raum bisher nur wenig geforscht. Teil der Kooperation mit dem MDR ist auch, dass die Vertonung der eigentlichen Nachrichten in Leichter Sprache zum großen Teil durch Studierende der Sprechwissenschaften erfolgt.

Das neue MDR-Format in Leichter Sprache unterscheidet sich von vielen Angeboten in Einfacher Sprache. Nur für die zertifizierte Leichte Sprache gibt es ein feststehendes Regelwerk und ein genormtes Logo. Die Richtlinien werden seit 2006 vom Netzwerk Leichte Sprache herausgegeben.

Die Nachrichten in Leichter Sprache zum Hören werden ab sofort als Podcast veröffentlicht. Das wochentägliche Nachrichtenangebot (Montag bis Freitag) ist unter anderem in der Rubrik Podcasts bei MDR AKTUELL und in der ARD Audiothek abrufbar. Zudem stehen die Nachrichten in Leichter Sprache zum Lesen weiterhin unter www.mdr.de/nachrichten-leicht zur Verfügung. Das Angebot wird auch über den MDR-Videotext sowie die MDR Audio-App ausgespielt.

Um das Thema Nachrichten in Leichter Sprache geht es auch bei „Mittendrin – Der MDR-Podcast“. Die neue Folge kann ab 7. Dezember in der ARD Audiothek, auf mdr.de und diversen Podcast-Plattformen abgerufen werden.

Barrierefreiheit im MDR

Mit seinen barrierefreien Angeboten ermöglicht der MDR Menschen mit Behinderung und kognitiver Einschränkung den Zugang zu seinen Programmen: 91 Prozent des MDR-Fernsehens werden untertitelt. Für fast fünf Stunden TV-Programm werden täglich Hörfassungen angeboten. Dazu kommen jährlich mehr als 32.000 Sendeminuten mit Gebärdensprache. So hatte der MDR u.a. zum 50-jährigen Jubiläum der Krimireihe „Polizeiruf 110“ die Folge „An der Saale hellem Strande“ in Gebärdensprache übersetzt. Zudem gibt es montags bis freitags Nachrichten in Leichter Sprache zum Lesen und ab sofort auch zum Hören. Alle barrierefreien Angebote bündelt der MDR im Web unter:

mdr.de/barrierefreiheit

Zur Information: Leichte Sprache vs. Einfache Sprache

Leichte Sprache hat das Ziel, Menschen mit Leseschwierigkeiten die Teilhabe an Gesellschaft und Politik zu ermöglichen. Sie folgt bestimmten Regeln, die vom Netzwerk Leichte Sprache herausgegeben werden. Leichte Sprache zeichnet sich unter anderem durch kurze Hauptsätze aus, weitgehenden Verzicht auf Nebensätze, die Verwendung von bekannten Wörtern, während schwierige Wörter erklärt werden. Anders als bei der Leichten Sprache gibt es dagegen für die Einfache Sprache kein Regelwerk. Sie ist durch einen komplexeren Sprachstil gekennzeichnet. Die Sätze sind länger, Nebensätze sind zulässig und sämtliche im Alltag gebräuchlichen Begriffe werden als bekannt vorausgesetzt.

Pressekontakt:

MDR, Presse und Information, Alexander Hiller, Tel.: (0341) 3 00 64 72, E-Mail: presse@mdr.de, Twitter: @MDRpresse

Quelle:MDR mit Premiere: Erstmals Nachrichten in Leichter Sprache auch zum Hören


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