Putin immer stärker unter Druck / Kommentar von Raimund Neuß zu Ukraine/Schwarzmeerflotte/Getreideabkommen

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Köln (ots) –

Wer sich wehrt, lebt verkehrt: Das will Russland mit der Aufkündigung des Getreideabkommens demonstrieren. Moskau hatte schon lange wissen lassen, dass man nicht zu einer Verlängerung neigt – nach dem spektakulären ukrainischen Schlag gegen die Schwarzmeerflotte ist nun drei Wochen früher Schluss als bisher angedroht.

Ob Moskau eine Hungerkatastrophe provoziert, von einer “schmutzigen Bombe” schwadroniert oder Funksprüche über Atomschläge gegen Deutschland absetzt: Es ist immer die gleiche Strategie der Erpressung. Man versucht die halbe Welt als Geisel zu nehmen, weil man den Ukraine-Krieg militärisch nicht gewinnen kann.

Allerdings: Auch die Ukraine ist trotz aller Erfolge von einer militärischen Entscheidung in ihrem Sinne noch sehr weit entfernt. Das erklärt die Attacke im Schwarzen Meer. Nicht nur eine Fregatte wurde offenbar getroffen, die die Ukraine mit Marschflugkörpern terrorisierte, sondern auch die russische Militärführung. Sie wird jetzt erneut in nationalistischen Militärblogs verhöhnt. Deren Urheber prahlen auch mit dem Sturz des Präsident Wladimir Putin zum Helden Russlands ernannten Generals Alexander Lapin, den sie im Verbund mit Söldnerführer Jewgeni Prigoschin und dem tschetschenischen Machthaber Ramsan Kadyrow vom Kommando verdrängt haben dürften.

Nach seiner realitätsblinden Entscheidung zur Annexion ukrainischer Gebiete kommt Putin nicht mehr gesichtswahrend aus dem Krieg heraus. Aber die Kombination aus nationalistischer Gegenöffentlichkeit und irregulären Privatarmeen könnte ihn so in Bedrängnis bringen, dass Machterhalt wichtiger wird als Gesichtswahrung. Darauf setzt offensichtlich Kiew.

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Kölnische Rundschau
Raimund Neuß
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