Schule am Samstag darf kein Tabu mehr sein Kommentar Von Kirsten Bialdiga

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Düsseldorf (ots) – Welche langfristigen Auswirkungen die Corona-Krise auf Bildungsbiografien hat, lässt sich bisher nur erahnen. Erste Untersuchungen zeigen aber, dass sie einschneidend sein könnten. Bildungsökonomen haben errechnet, dass ein Jahr Unterrichtsausfall später rund zehn Prozent des Lebenseinkommens kosten kann. Die Wirtschaftsforscher des Ifo-Instituts kommen zu dem Schluss, dass die Lernzeit der Schüler während der Monate vor den Sommerferien um die Hälfte gesunken ist: Statt 7,4 Stunden lernten die Kinder nur noch 3,6 Stunden am Tag. Und das sind nur Durchschnittszahlen. Wie viel ein Schüler lernt, dessen Eltern sich nicht kümmern (können), wurde nicht erhoben. Dass aber gerade die sozial benachteiligten Kinder die Haupt-Leidtragenden der Corona-Krise sein werden, ist keine gewagte Prognose.
So ist es richtig, dass NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) über einen Paradigmenwechsel nachdenkt und zumindest Unterstützungs- und Betreuungsangebote am Wochenende für bedürftige Kinder kein Tabu mehr sind. Das Geld ist vorhanden, weil die schwarz-gelbe Landesregierung vor den Sommerferien ein Programm aufgelegt hatte, das sich genau an diese Zielgruppe wie auch an Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf richtete. Leider kam dieses Programm zu kurzfristig vor den Sommerferien. Es ist daher folgerichtig, die übrig gebliebenen Mittel für neue Angebote einzusetzen. Unabhängig davon würde in Corona-Zeiten auch wenig gegen eine generelle Ausweitung des Unterrichts auf Samstage sprechen. Dies könnte die Situation entzerren und kleinere Lerngruppen ermöglichen. Nach monatelanger Corona-Pause müssen die Kultusminister alles daran setzen, den Schülern so viel Bildung wie nur möglich mit auf ihren Lebensweg zu geben.

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Rheinische Post
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