Sinkflug / Kommentar von Tobias Goldbrunner zu den Lufthansa-Piloten

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Mainz (ots) –

Seit Wochen herrscht Chaos an Flughäfen, zuletzt legte der Warnstreik des Bodenpersonals sogar den kompletten Flugbetrieb der Lufthansa lahm. Und nun sorgt viele Flugreisende diese Nachricht: Die Mitglieder der Vereinigung Cockpit haben sich für einen Arbeitskampf ausgesprochen. Vorneweg: Ein Streik der 5000 Lufthansa-Pilotinnen und -Piloten während der Sommerferien ist aktuell kein Thema, aber eben nicht ausgeschlossen. Das Problem ist: Vordergründig geht es um 5,5 Prozent Lohnerhöhung im laufenden Jahr und einen automatisierten Inflationsausgleich ab 2023. Hier sollten beide Seiten eigentlich einen Kompromiss finden können. Die Ursache der schlechten Stimmung unter den Pilotinnen und Piloten (und anderen Mitarbeitenden) liegt aber viel tiefer, ist viel komplexer. Sie sorgen sich um die Zukunft ihrer Jobs. Schließlich fährt Konzernchef Carsten Spohr die knallharte Devise: Wenn es zu teuer wird, lagern wir es aus. So soll ein Großteil des Kurzstreckennetzes von der neuen Airline “Cityline 2” übernommen werden – mit deutlich schlechteren Tarifbindungen für die Crew. Wenn das Management nicht gegensteuert, verliert der einstige Primus noch mehr Marktanteile. Es droht ein Sinkfug. Man darf übrigens nicht vergessen: Längst verdienen (junge) Pilotinnen und Piloten deutlich weniger als jene 200000 Euro plus X, von denen oft die Rede ist. Hinzu kommt, dass man die Ausbildung (bis zu 100000 Euro) selbst finanzieren muss. Dass Urlauber, die monatelang auf eine Reise hinsparen, frustriert über Streiks sind, ist nachvollziehbar. Wer sicher ans Ziel kommen soll, sollte aber dran denken, welche Verantwortung das Cockpit trägt.

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Quelle:Sinkflug / Kommentar von Tobias Goldbrunner zu den Lufthansa-Piloten


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