Tragische Groteske / Kommentar von Raimund Neuß zum Kandidatenrennen bei den britischen Konservativen

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Köln (ots) –

Um Himmels willen. Der ehemalige Hedgefonds-Manager Rishi Sunak, Brexit-Ideologe und Exponent der Partygate-Affäre, ist wohl der einzige Kandidat, der eine Wiederkehr des Chaoten Boris Johnson als britischer Premier verhindern kann.

Die Regeln, nach denen diese tragische Groteske gespielt wird, hatte Noch-Premier Liz Truss wunderbar beschrieben, als sie sich in ihrer Rücktrittserklärung auf das ihr von der konservativen Partei erteilte Mandat bezog. Das entsprach der machtpolitischen Realität: Die Partei pokert den Premier aus, nur Interessen und ideologische Zwangsvorstellungen der eigenen Leute zählen. Die Idee, eine Regierung solle fürs ganze Volk arbeiten, wirkt da esoterisch. Wenn nicht die Konservativen die Unterhauswahl 2019 gewonnen hätten, sondern Labour, damals mit dem Linksradikalen Jeremy Corbyn an der Spitze, dann wäre zwar die Ideologie eine andere, das System aber das gleiche.

Labour hat seinerzeit aus seiner krachenden Niederlage die Konsequenz gezogen, mit Keir Starmer einen Mann des Ausgleichs nach vorn zu stellen. Hoffentlich bleibt die Partei ihm treu. Vorgezogene Wahlen werden die Konservativen verweigern, die Entscheidung steht 2024 an. Den Tories ist dann ein ähnlicher Lerneffekt zu wünschen wie zuvor Labour. Großbritannien braucht seriöse Leute wie Starmer oder auf konservativer Seite Schatzkanzler Jeremy Hunt: Politiker, die sich um die Mitte der Gesellschaft kümmern und das Verhältnis zur EU reparieren. Das ist der Schlüssel zur Stabilisierung und der einzige Weg, die Konflikte um Nordirland und Schottland beizulegen.

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Kölnische Rundschau
Raimund Neuß
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