Unter Druck / Kommentar von Christian Matz zur Intendantenwahl beim ZDF

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Mainz (ots) – Es ist der erwartete Ausgang: Norbert Himmler ist zum neuen ZDF-Intendanten gewählt worden. Dass das Rennen dann doch knapper wurde als gedacht, hat mehrere Gründe. Der eine ist Tina Hassel – die Überraschungskandidatin aus der ARD erzielte mit einem klaren journalistischen Schwerpunkt mehr Zuspruch, als ihr die meisten Beobachter zugetraut hatten. Der andere Grund ist der “rote” Freundeskreis im Fernsehrat, der es dem Favoriten Himmler dann doch nicht ganz so leicht machen wollte. Inwieweit dabei im Hintergrund die SPD und speziell die Mainzer Staatskanzlei – traditionell eine Schaltstelle in der deutschen Medienpolitik – tatsächlich die Fäden gezogen hat, bietet Raum für Spekulationen. Offiziell gibt es nach dem Rückzug Hassels jedenfalls ein fast einstimmiges Ergebnis für Himmler. Und damit breiten, buchstäblich “überparteilichen” Rückenwind des Fernsehrates. Der erfahrene Fernsehmanager, ein Kind des ZDF, muss nun liefern, was er versprochen hat. Dabei geht es nicht nur darum, das Informationsangebot zu stärken, Vielfalt zu zeigen, jüngere Zuschauerschichten auf digitalen Wegen zu erschließen – als Programmdirektor hat Himmler bereits bewiesen, dass er dazu in der Lage ist. Es geht vor allem darum, das ZDF insgesamt für die Zukunft aufzustellen, unter berechtigtem Sparzwang und dem Druck einer kritischen Öffentlichkeit. Und dann geht es auch noch darum, ganz praktisch, das männerdominierte ZDF in der Chefetage weiblicher aufzustellen. Auch in dieser Hinsicht waren die vielen Stimmen für Hassel eine Machtdemonstration.

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