Versäumnisse / Kommentar von Friedrich Roeingh zum Krisenmanagement

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Mainz (ots) – Deutschland wird international für seine Politik in Corona-Zeiten gelobt. Nicht ohne Grund. Das aber ersetzt nicht die Notwendigkeit zu kritischer Analyse. Zur Analyse, dass sich der Staat bei unstreitig notwendigen Milliardenhilfen (und den erst noch anstehenden Konjunkturprogrammen) nicht so verausgaben darf, dass ihm später die Luft ausgeht. Und auch zur Analyse von Fehlern. Zwei kapitale Fehler gehen auf das Konto von Gesundheitsminister Jens Spahn. Noch immer nicht ist die Versorgung mit Schutzmasken und Schutzausrüstungen so gewährleistet wie das für den Umgang mit Corona elementar wäre – vor allem in Altenheimen und Schulen. Hier sind zu Beginn der Krise wertvolle Wochen verstrichen, weil Spahn ausgerechnet auf das Beschaffungsamt der Bundeswehr gesetzt hatte – einen lahmen Gaul, der seine Überforderung zuvor schon x-fach bewiesen hatte. Erst die Einschaltung global aufgestellter Konzerne wie VW, BASF und anderer hat hier Entlastung gebracht. Noch deutlicher als diese Beschaffungspanne geht der überaus kostbare Zeitverlust bei der Entwicklung einer Smartphone-App zur Eindämmung der Epidemie auf das Konto von Spahn. Die App gilt als zentrale Voraussetzung dafür, Lockerungen im Corona-Regime zu erreichen, ohne der Epidemie neuen Auftrieb zu verleihen. Geradezu halsstarrig hielt Spahn an der Idee einer App fest, welche die Daten zentral und nicht beim einzelnen Bürger speichern sollte. Wohlgemerkt: In einer Krise wie der aktuellen kann kein Politiker alles richtig machen. Gleichwohl machen manche Fehler, über die nicht einfach hinweggegangen werden darf.

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Quelle:Versäumnisse / Kommentar von Friedrich Roeingh zum Krisenmanagement


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