Wachsam sein / Christian Matz zum Urteil im Tankstellenmord-Prozess

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Idar-Oberstein (ots) –

Aus Worten werden Taten. Und aus Hassnachrichten wird ein Mord. Der Fall des Tankstellenmörders von Idar-Oberstein zeigt nachdrücklich, wie notwendig, bei allen praktischen Schwierigkeiten, der entschiedene Einsatz gegen menschenverachtende Hetze im Internet ist, samt konsequenter Strafverfolgung. Weil nur so eine mögliche Radikalisierung schon früh erkannt und vielleicht noch rechtzeitig gebannt werden kann – bevor Mordfantasien in die Realität umgesetzt werden. Wie im Fall des Mörders von Alex W., der sich in seiner von Hass auf den Staat und dessen Repräsentanten geprägten Welt eingenistet hatte. Die Verurteilung zu lebenslanger Haft trägt nur auf den ersten Blick den “Makel”, dass damit nicht ganz der Forderung der Staatsanwaltschaft entsprochen wurde, die die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld gefordert hatte. Moralisch ist gerade Angehörigen ohnehin niemals zu vermitteln, warum diese bei einem Mord nicht vorliegen soll; juristisch handelt es sich aber stets um eine Abwägung, bei der keine klar definierten Kriterien zugrunde gelegt werden können. Im Fall des 50-Jährigen, der einen jungen Mann erschossen hat, weil der ihn zur Maskenpflicht angehalten hatte, kam zur rechtsradikalen Gesinnung und seiner Feindschaft gegenüber dem Staat nun noch Corona hinzu. Und damit der Hass auf die Verantwortlichen für die Maßnahmen und auf die, die sie umsetzen sollen. Eine toxische Mischung, deren Zustandekommen auch höchste Wachsamkeit im bevorstehenden Winter erforderlich macht, in dem Extremisten versuchen werden, die – zunächst einmal legitimen – Proteste gegen hohe Energiepreise zu befeuern und auszunutzen.

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