WESTFALEN-BLATT (Bielefeld): Kommentar zum erneuten Lockdown in den Kreisen Gütersloh und Warendorf

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Bielefeld (ots) – Es hat viel zu lange gedauert, bis sich die Landesregierung und der Kreis Gütersloh durchgerungen haben, die gerade zurückgewonnenen Freiheiten der Bürger wieder einzuschränken. Aber es gab dazu keine Alternative.

Der Versuch der Politiker, einen erneuten Lockdown zu verhindern, indem man den Corona-Ausbruch bei Tönnies als örtlich begrenztes, beherrschbares Ereignis hinzustellen versuchte, war nicht überzeugend. Man kann vielleicht auf einen kreisweiten Lockdown verzichten, wenn ein Altenheim zum Corona-Hotspot wird. Aber bei mehr als 1500 Infizierten, die an mehr als 1000 Adressen in etlichen Kreisen wohnen, die zum Teil berufstätige Ehepartner haben und Kinder – da ist nichts mehr beherrschbar. Das zeigt sich ja auch daran, dass jetzt mancherorts die Quarantäne nur mit Einsatzhundertschaften durchgesetzt werden kann.

Im Mai hatten Bund und Länder die Corona-Auflagen gelockert und vereinbart: Ab 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen sollte wieder reagiert werden. Der Kreis Gütersloh steuerte schon länger auf diesen Wert zu, aber außer Schul- und Kitaschließungen passierte nichts. Erst jetzt, als der Wert 257 betrug, griff die Politik ein.

Das entschlossene Vorgehen, das Politiker in den ersten Monaten der Krise auszeichnete, ist so nicht mehr erkennbar. Klar macht man sich unbeliebt, wenn man indirekt dafür sorgt, dass Urlaubsorte Menschen aus den Kreisen Gütersloh und Warendorf aussperren. Aber was ist die Alternative? Das Virus machen lassen? Die Reproduktionszahl steigt wieder, seit Tagen schon.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Christian Althoff
Telefon: 0521 585-261
wb@westfalen-blatt.de

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