Willkür / Kommentar von Stefan Schröder zu privaten Feiern in der Pandemie

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Mainz (ots) – Nehmen wir mal an, Sie wollten Hochzeit halten, hätten sehr viele Freunde und noch mehr Verwandte und könnten frei entscheiden, in welche Stadt Sie Ihre Gäste einladen. Da könnten Sie einen Ort in Brandenburg oder Hessen wählen. In diesen Bundesländern gibt es, abgesehen von Wiesbaden, Offenbach und Hanau aktuell keine Obergrenze für Gäste solch einer Feier. Sollten Sie mit weniger als 500 Teilnehmern rechnen, wäre Berlin zu empfehlen, nebenan in Mecklenburg-Vorpommern geht die Schranke schon bei 75 Gästen runter, in Niedersachsen bei 50. Wer blickt da durch? Was für ein Wettlauf der Behördenwillkür? Wer denkt sich diese Zahlen aus und mit welcher Begründung? Die Zeiten sind nicht lustig. Der Bürger soll eigenverantwortlich und vernünftig handeln; also verschiebt er solche Feste am besten, oder er feiert im kleinsten Kreis (oder beides). Warum das so sein muss, weiß nun jeder. Aber mit diesem Wildwuchs der Vorschriften werden Gegnern und Leichtsinnigen Hintertürchen geöffnet. Warum darf der Berliner mit 500 Kumpels, Onkels und Tanten in den siebten Himmel tanzen, und der Hannoveraner muss sich auf 50 beschränken? Gerade die starke Mobilität zwischen den Bundesländern macht es schier unmöglich, den Überblick zu behalten; zumal auch Städte eigene Alarmpläne verfolgen. Keiner will Spaßverderber sein. Vor wenigen Wochen noch konnten sich Politiker mit harten Regeln profilieren. Damals brauchte man dazu nicht viel Mut. Der ist jetzt gefragt, da nur rigorose bundesweite Konsequenz hilft, die zweite Welle des Virus flach zu halten.

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Quelle:Willkür / Kommentar von Stefan Schröder zu privaten Feiern in der Pandemie


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