73. BERLINALE: Zwei WDR-Dokumentarfilme mehrfach ausgezeichnet

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Köln (ots) –

Der WDR zieht auch beim Dokumentarfilm eine positive Berlinale-Bilanz: Zwei dokumentarische WDR-Koproduktionen erhielten eine mehrfache Ehrung. „Sieben Winter in Teheran“ von Steffi Niederzoll erhielt den Preis als Bester Film der Berlinale-Sektion Perspektive Deutsches Kino und auch den mit 5000 Euro dotierten Friedensfilmpreis der Heinrich-Böll-Stiftung, der am letzten Berlinale-Tag (26.2.) sektionsübergreifend vergeben wurde.

Der Debüt-Dokumentarfilm erzählt die tragische Geschichte einer jungen Iranerin, die zum Tode verurteilt wird, weil sie sich gegen eine Vergewaltigung zur Wehr gesetzt hatte.

In der Jurybegründung heißt es: „Der Film kritisiert sexualisierte Gewalt gegen Frauen im Iran, das ‚Recht auf Blutrache‘ und die juristische Willkür. (…) Dem Film gelingt es, durch die geschickte Montage von authentischem Material eine Nähe zur Figur zu schaffen und den Bogen zu aktuellen Protestbewegungen zu schlagen – nicht nur im Iran.“ (Redaktion: Jutta Krug)

An die aktuellen Proteste im Iran wurde während der gesamten Berlinale erinnert. Transparente mit der Aufschrift „WOMAN LIFE FREEDOM“ brachten immer wieder Solidarität zum Ausdruck. So war auch der Iran neben der Ukraine ein thematischer Schwerpunkt des Festivals.

Ebenfalls zwei Auszeichnungen erhielt der Regisseur Cem Kaya während der Berlinale für „Ask, Mark Ve Ölüm – Liebe, D-Mark und Tod“ – als Bester Dokumentarfilm und für die Beste Montage – verliehen vom Verband der deutschen Filmkritik. Der Film (WDR-rbb-ARTE-Koproduktion) erzählt 60 Jahre Musikkultur türkischstämmiger Migration in Deutschland.

In der Jury-Begründung heißt es: „Der Film ist eine Wucht; wie er aufwendig zusammenrecherchierte Archivaufnahmen und kurze Interview-Auftritte der Größen des Genres montiert zu einer wechselvollen Geschichte türkischer Migration, ist atemberaubend. So ist Cem Kayas Film einerseits ein kluger, politischer Film und andererseits ein Blockbuster über die Kraft von Musik, der sich niemand entziehen kann.“ (Redaktion: Jutta Krug)

Als einziger deutscher Filmpreis, der ausschließlich von Kritiker:innen vergeben wird, zeichnet der Verband der deutschen Filmkritik seit 1956 deutsche Filme aus, die nicht nach wirtschaftlichen, länderspezifischen oder politischen Kriterien bewertet werden, sondern ausschließlich nach künstlerischen.

Dass die ausgesprochen politische Berlinale 2023 besonders dem Dokumentarfilm zugetan war, zeigte nicht zuletzt der Golden Bär: Der Überraschungssieger war einen Dokumentarfilm aus Frankreich über ein Psychiatrieprojekt in Paris. – Es ist das erste Mal in der Geschichte des Festivals, dass der Hauptpreis an einen Dokumentarfilm ging.

Pressekontakt:

WDR Kommunikation
Tel.: 0221 220 7100
Email: kommunikation@wdr.de

Quelle:73. BERLINALE: Zwei WDR-Dokumentarfilme mehrfach ausgezeichnet


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