Abschied / Kommentar von Florian Giezewski zur Silicon Valley Bank

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Mainz (ots) –

Es ist schon erstaunlich, mit welcher Vehemenz Finanzwirtschaft, Notenbanken und Politik die Pleite der kalifornischen Silicon Valley Bank (SVB) zu einem Einzelfall erklären, der keine Auswirkungen auf die internationalen Märkte haben wird. Richtig ist, dass US-Finanzministerin Janet Yellen gemeinsam mit der Notenbank Fed die SVB-Einlagen in vollem Umfang geschützt hat. Doch noch am Wochenende musste die Fed mit der Signature Bank bereits ein zweites Institut retten. Ein Einzelfall? Im Rückblick waren es solche Ereignisse, die zu Krisen führten: Nur wenige Monate nach der Pleite der Investmentbank Bear Stearns kippte 2008 Lehman Brothers und löste die weltweite Finanzkrise aus. Es ist zwar richtig, dass Banken heute anders abgesichert sind als vor 15 Jahren. Aber die Rückkehr der Inflation und die viel zu späten Zinserhöhungen der Notenbanken setzen Kreditinstitute massiv unter Druck. Aufgrund von Kursverlusten mussten in Deutschland allein die Sparkassen für 2022 fast acht Milliarden Euro auf festverzinsliche Wertpapiere abschreiben. EZB und Fed stecken deshalb in der Zwickmühle: Bekämpfen sie weiter die Inflation, setzen sie die Finanzmärkte unter Druck. Deshalb ist schon in dieser Woche der Abschied vom Kurs der letzten Monate wahrscheinlich. Die EZB wird die Zinsen gar nicht – oder nur in sehr geringem Umfang – erhöhen.

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Quelle:Abschied / Kommentar von Florian Giezewski zur Silicon Valley Bank


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