Anfang der Weltliteratur: LMU digitalisiert mithilfe von KI die größte Keilschriftsammlung

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München, Bayern (ots) –

– Ziel des Projekts Electronic “Babylonian Literature” an der LMU ist es, sämtliche überlieferte Keilschrifttafeln aus Babylonien zu digitalisieren.
– Mithilfe eines neuen Algorithmus werden Textfragmente zusammengefügt.
– Am 3. Februar 2023 wird die Datenbank für die Öffentlichkeit zugänglich.

München, 31. Januar 2023 – Im alten Mesopotamien wurde mit Keilschrift auf Tafeln aus Ton geschrieben, die heute nur noch in Form unzähliger Bruchstücke vorhanden sind. Enrique Jiménez arbeitet mit seinem Team im Projekt “Electronic Babylonian Literature” daran, sämtliche überlieferte Keilschrifttafeln zu digitalisieren. Um die noch zusammenhanglosen einzelnen Bruchstücke miteinander zu verbinden, hat das Team einen Algorithmus entwickelt.

“Es ist ein Werkzeug, das zuvor nie existiert hat, eine riesige Datenbank von Fragmenten. Wir glauben, dass sie wesentlich für die Rekonstruktion der babylonischen Literatur ist, bei der wir nun viel schneller vorankommen können”, sagt Enrique Jiménez. Hunderte Manuskripte und viele textliche Verbindungen hat der Algorithmus bereits neu identifiziert.

Hunderttausende bislang unveröffentlichte Textzeilen

Im Februar 2023 wird der LMU-Forscher im Rahmen einer Fachtagung die KI-Datenbank und eine digitale Edition veröffentlichen, die alle bislang bekannten Abschriften von Keilschrift-Fragmenten beinhaltet. Mit mehr als 300.000 Textzeilen, die meisten davon bislang unveröffentlicht, stellt dieser Launch die bisher größte Textveröffentlichung in der Geschichte der Keilschriftstudien dar.

Darüber hinaus werden zugleich vollständige elektronische Gesamtausgaben bedeutender Texte wie des Schöpfungsepos und des Gilgamesch-Epos veröffentlicht. Auch eine vollständige Zeichenliste und ein akkadisches Wörterbuch werden zugänglich gemacht.

Tagung:

Die Datenbank “Electronic Babylonian Library” wird im Rahmen eines Workshops (https://www.ag.geschichte.uni-muenchen.de/aktuelles/news/ebl_launch_workshop/index.html) veröffentlicht, bei dem auch die neue digitale Edition vorgestellt wird. Bei der hybriden Veranstaltung werden 30 Referentinnen und Referenten Fachvorträge halten.

Mehr über das Projekt “Electronic Babylonian Literature”:

Spiel mit dem Anfang der Weltliteratur (https://www.lmu.de/de/newsroom/newsuebersicht/news/spiel-mit-dem-anfang-der-weltliteratur.html)

Enrique Jiménez nutzt KI, um Tausende Jahre alte Texte lesbar zu machen. Nun macht der Altorientalist seine Plattform für die Öffentlichkeit zugänglich.

Pressekontakt:

Prof. Dr. Enrique Jiménez
Institut für Assyriologie der LMU
Telefon: +49 (0) 89 / 2180 – 2758
E-Mail: enrique.jiménez@lmu.de

Quelle:Anfang der Weltliteratur: LMU digitalisiert mithilfe von KI die größte Keilschriftsammlung


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