Asoziale App

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Frankfurt (ots) – Die Corona-Warn-App wäre fast ein Erfolg geworden. Mehr als sieben Millionen Menschen haben sie am ersten Tag heruntergeladen – nirgendwo gab es mehr Bereitschaft, sich an einem Digitalprojekt zu beteiligen. Am Tag danach werden die desaströsen Folgen unserer rein wirtschaftlich orientierten Digital- und Gesundheitspolitik sichtbar. Die Corona-Warn-App ist eben kein Erfolg, weil sie diejenigen ausschließt, die sie behüten soll. An der Schutztür steht: Eintritt nur mit aktuellem Handy. Alte und Geringverdienende können oder wollen sich aber an diesem absurden Rennen nach dem neuesten Smartphone nicht beteiligen. Da die Standards dafür von Apple und Google diktiert werden, bleibt der Politik und Industrie aber nur, diese hilflos zu akzeptieren. So ist Digitalpolitik soziale Ausschlusspolitik. Das ist kein Versäumnis der App, sondern eines jahrelangen Tiefschlafs der Bundesregierung. Endlich erkennen wir: Digitalisierung dient nicht nur dem Gewinn von Firmen, sondern dem Gemeinwohl.

Pressekontakt:

Frankfurter Rundschau
Ressort Politik
Telefon: 069/2199-3222

Quelle:Asoziale App


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