Balanceakt / Kommentar von Ralf Heidenreich zur Corona-Reproduktionszahl

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Mainz (ots) – Dauer-Homeoffice, Supermarktschlangen, Jobangst, nach wie vor keine Kita, strikte Kontaktbeschränkungen zu vielen, die uns lieb und teuer sind, und das Gefühl, kontrolliert und um Freiheiten gebracht zu werden. Verständlich, wenn manche die Geduld verlieren und von den ganzen Restriktionen die Nase voll haben. Das Verständnis hat aber Grenzen. Etwa, wenn Demonstranten die Menschen am Straßenrand dazu auffordern, einfach ohne Mund- und Nasenschutz in die Geschäfte zu stiefeln. In welchem Maße jemand mit der eigenen Gesundheit Schindluder treibt, ist seine Sache. Nicht aber, wenn er andere damit in Gefahr bringt. Denn von der Disziplin, Einschränkungen und Vorgaben einzuhalten, hängt maßgeblich ab, ob die Reproduktionszahl des Coronavirus niedrig gehalten werden kann und die Zahl der Neuinfektionen weiterhin langsam steigt. Ob in der Folge unser Gesundheitssystem die vom Virus verursachte Krankheit Covid-19 verkraftet und die Zahl der Todesfälle niedrig bleibt. Oder ob unter Umständen Verhältnisse wie zeitweise in Italien oder den USA drohen und Ärzte in Lazarett-Lagern im Freien entlang der Betten gehen und entscheiden müssen, wer beatmet wird und wer nicht. Die Reproduktionszahl in der aktuellen Lage dauerhaft unter eins zu drücken und so dem Virus letztlich den Garaus machen zu wollen, bleibt allerdings eine Illusion. Vorausgesetzt, wir wollen vermeiden, dass Gesellschaft und Wirtschaft durch zu strenge und zu lange Restriktionen irreparablen Schaden nehmen. Dennoch sollten wir die Neuinfektionen so niedrig wie möglich halten. Ein Balanceakt, der uns noch viel Geduld abverlangen wird.

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Quelle:Balanceakt / Kommentar von Ralf Heidenreich zur Corona-Reproduktionszahl


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