Bayerischer Filmpreis: ARD Degeto freut sich über drei Auszeichnungen für die Kino-Koproduktionen “Schachnovelle” und “Leberkäsjunkie”

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Frankfurt am Main (ots) – Die ARD Degeto freut sich über drei Auszeichnungen für Kino-Koproduktionen: Den begehrten Produzentenpreis teilen sich in diesem Jahr Tobias Walker und Philipp Worm für die Literaturverfilmung “Schachnovelle” nach Stefan Zweig, Schauspieler Oliver Masucci wurde für seine Rolle in u.a. diesem Drama als “Bester Darsteller” ausgezeichnet. Den Preis für den “Publikumsfilm des Jahrzehnts” erhält “Leberkäsjunkie” – der sechste Film der beliebten Rita Falk-Verfilmung um Dorf-Sheriff Franz Eberhofer.

Die Preisverleihung fand dieses Jahr nicht wie sonst im Münchner Prinzregententheater statt, sie ist stattdessen am Mittwoch, 28. April 2021, um 22 Uhr, im Rahmen einer vorproduzierten TV-Sendung im BR Fernsehen zu sehen. In der BR Mediathek ist die Sendung für zwölf Monate abrufbar.

Die Jury begründet ihre Entscheidung zur Vergabe des Produzentenpreises an Tobias Walker und Philipp Worm (“Schachnovelle”): “Und plötzlich ist die Barbarei da, übernehmen die Nazis die Macht in Österreich. Die ‘Schachnovelle’ war Stefan Zweigs letztes Werk, eine Mahnung an die Welt, welche Zumutungen mit politischem Terror einhergehen, wie fragil der Mensch und das Kulturleben sind. Regisseur Philipp Stölzl und die Produzenten Tobias Walker und Philipp Worm haben sich dieser Botschaft ganz neu verpflichtet gefühlt in ihrer cineastischen Adaption. In dieser großzügig angelegten Produktion wird Stefan Zweigs Protagonist zu einem Akteur, der lieber dem Irrsinn verfällt, als zum Werkzeug der Nazis zu werden. Es ist eine große Reise, ein Spiel mit der Aufmerksamkeit des Zuschauers, Kino, das wagt und fordert. Die jungen Münchner Produzenten haben Stefan Zweigs geniale Vorlage ganz neu erfahrbar und erfassbar gemacht. ‘Schachnovelle’ ist ein wichtiger Film in Zeiten neuer Gefährdungen für demokratische und freie Gesellschaften, Kino für Herz und Hirn.”

Und zur Auszeichnung des Schauspielers Oliver Masucci für “Schachnovelle” schreibt die Jury u.a.: “Eben noch beeindruckt er uns als Fassbinder in Oskar Roehlers provokantem Biopic, um wenig später in Philipp Stölzls ‘Schachnovelle’ als Anwalt Bartok dem Naziterror in Wien zu begegnen und ganz andere Seiten in sich selbst zum Klingen zu bringen. Oliver Masucci ist von imposanter Statur und unverkennbar, und doch arbeitet er sich in seine Rollen mit einer Wandlungsfähigkeit hinein, die begeistert und überrascht. Als ‘Enfant terrible’ brennt er an beiden Seiten: ist er ein obsessiver, liebessehnsüchtiger, streitender Regisseur, dem in der Arbeit alles gelingt, aber im Leben und vor allem in der Liebe nichts. Masucci zeigt uns dabei schonungslos das Scheusal und den Provokateur, wie den Liebenden und Künstler Fassbinder. In der ‘Schachnovelle’ – nach Stefan Zweig – erleben wir ihn als zerrissenen duldsamen Helden zur Zeit des Anschlusses Österreichs 1938, der den Nazis sein Wissen nicht offenbart und dafür alles aufgibt. Es ist eine innere Irrfahrt, an der uns Masucci Teil haben lässt. Er personifiziert einen Spieler wider Willen, der das Herz unvergleichlich rührt und bewegt. Oliver Masucci verbeißt sich in seine Aufgabe mit einer Hingabe, die überwältigend ist. Es ist genau diese Leidenschaft, die das Kino braucht.”

Zum Publikumspreis für “Leberkäsjunkie”: kinokino, das Filmmagazin des Bayerischen Rundfunks, und BAYERN 1 haben in diesem Jahr den “Publikumsfilm des Jahrzehnts” des Bayerischen Filmpreises gesucht, da wegen der Kinoschließungen für 2020 kein Jahres-Gewinner ausgemacht werden konnte. Zur Wahl standen die Publikumspreis-Gewinner der vergangenen zehn Jahre. Bis zum 31. März 2021 haben sich fast 25.000 Zuschauer an der Online-Abstimmung beteiligt. Gewonnen hat die Kinokomödie “Leberkäsjunkie”. Auf Platz drei hat es mit “Sauerkrautkoma” ein weiterer Film mit dem niederbayerischen Provinzpolizisten Franz Eberhofer, gespielt von Sebastian Bezzel, geschafft.

“Schachnovelle” ist eine Produktion von Walker + Worm Film (Philipp Worm und Tobias Walker) in Koproduktion mit der österreichischen Dor Film (Danny Krausz) und Studiocanal Film (Kalle Friz, Isabel Hund, Sandrine Mattes) sowie der ARD Degeto (Redaktion: Claudia Grässel, Sebastian Lückel) und dem BR (Redaktion: Carlos Gerstenhauer, Tobias Schultze) in Zusammenarbeit mit dem ORF (Redaktion: Klaus Lintschinger, Bernhard Natschläger). Gefördert durch: FilmFernsehFonds Bayern, Medienboard Berlin-Brandenburg, Filmförderungsanstalt, Deutscher Filmförderfonds, Bayerischer Bankenfonds, FISA – Filmstandort Austria, Österreichische Filminstitut und Filmfonds Wien.

“Leberkäsjunkie” ist eine Constantin Film Produktion in Koproduktion mit der ARD Degeto und dem BR, gefördert durch FilmFernsehFonds Bayern, Deutscher Filmförderfonds und Filmförderungsanstalt. Neben Regisseur Ed Herzog und Produzentin Kerstin Schmidbauer waren die Co-Produzentinnen Stephanie Heckner (BR), Katja Kirchen (ARD Degeto) und Christine Strobl (ARD Degeto) an der Produktion beteiligt.

Pressekontakt:

ARD Degeto
Myriam Thieser
E-Mail: myriam.thieser@degeto.de
Tel.: 069 / 1509-420

Quelle:Bayerischer Filmpreis: ARD Degeto freut sich über drei Auszeichnungen für die Kino-Koproduktionen “Schachnovelle” und “Leberkäsjunkie”


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