Beispiellose Skrupellosigkeit – Kommentar von Jan Jessen

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Berlin (ots) –

Nach der massiven Beschädigung des Damms des Kachowkaer Stausees im Süden der Ukraine kursierten am Dienstag erschreckende Bilder und Videos im Netz. Sie zeugen von einer neuen Eskalation des Krieges und von einer bisher nicht da gewesenen Skrupellosigkeit.

Wer einen Staudamm sprengt, nimmt den Tod Tausender billigend in Kauf. Die große Katastrophe ist glücklicherweise ausgeblieben, der Damm ist nicht vollständig gebrochen, jedoch sind die Schäden immens. Tausende Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden.

Beide Kriegsparteien bezichtigen sich gegenseitig, für die Explosion verantwortlich zu sein. Jedoch haben die Russen bereits zahlreiche Angriffe auf die kritische Infrastruktur der Ukraine durchgeführt und Millionen Menschen über Wochen von der Strom-, Gas- und Wasserversorgung abgeschnitten. Sie sind diejenigen, die das Wasserkraftwerk besetzt halten, in dem sich die Explosion ereignet haben soll.

Und sie bleiben bislang eine Erklärung schuldig, wie es ukrainischen Militärs oder Saboteuren möglich gewesen sein soll, die Anlage zu attackieren. Die Ukrainer haben zudem keinen Grund, ein für die Wasserversorgung des Südens ungemein wichtiges Objekt zu beschädigen, gehen sie doch fest davon aus, die besetzten Regionen dort bald befreien zu können.

Dass sich das russische Militär nun einige Hundert Meter vom linken Ufer des Dnipro zurückziehen musste, kann kein Grund für einen solchen Angriff sein. Wie alle anderen Kriegsverbrechen in der Uk­raine muss auch dieses konsequent aufgeklärt und wenn möglich geahndet werden.

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Quelle:Beispiellose Skrupellosigkeit – Kommentar von Jan Jessen


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