Berliner Morgenpost: Neue Atom-Debatte schadet / ein Kommentar von Nina Kugler

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Berlin (ots) –

Genau ein Jahr ist es nun her, dass in Deutschland die letzten drei Atommeiler vom Netz gegangen sind. Geradezu verzweifelt klammert sich aber die Union, allen voran der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU), an die Hoffnung, dass auch hierzulande wieder Atomkraftwerke ans Netz gehen. Das Abschalten halten CDU und CSU für ideologisch bedingt. Dabei sind sie es, die daraus eine ideologiegetriebene Debatte machen.

Von der schwarz-gelben Koalition im Jahr 2011, nach der Atom-Katastrophe im japanischen Fukushima, auf den Weg gebracht, vollzog die Ampel-Regierung 2023 das deutsche Atom-Aus. Die Union hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits wieder um 180 Grad gedreht – und erklärt seitdem Atomkraftwerke immer wieder für nötig, um die Energiewende voranzubringen. Und um die hohen Strompreise zu senken. Dabei ist Energie und Strom nicht teuer, weil die AKW abgeschaltet sind – die drei letzten Anlagen lieferten nicht mal drei Prozent des benötigten Stroms für Deutschland. Der Hauptgrund ist Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine und die daraus resultierende Energieknappheit. Zudem ist der Betrieb von Atommeilern teuer – und damit auch deren Strom. Selbst die Energiekonzerne fordern daher keine Wiederinbetriebnahme.

Insgesamt gilt: Hört man sich in der deutschen Wirtschaft um, wollen vor allem alle eines: Planungssicherheit. Egal ob Bauwirtschaft, Autobauer, Elektro-Industrie oder Maschinenbau: Seit Jahren wollen sie einen verlässlichen Kurs, nach dem sie sich richten können. Die Vorstöße der Union sorgen nur für weitere Unsicherheit. Und schaden so am Ende nur dem Wirtschaftsstandort Deutschland.

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Quelle:Berliner Morgenpost: Neue Atom-Debatte schadet / ein Kommentar von Nina Kugler


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