Das war’s, Kommentar zu Vonovia von Annette Becker

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Frankfurt (ots) –

Deal done. Das signalisiert nicht zuletzt der Aktienkurs von Deutsche Wohnen am Tag nach dem Streichen der Mindestannahmeschwelle aus der von Vonovia lancierten freiwilligen Übernahmeofferte. Zwar hatte sich der Kurs des Übernahmeziels seit Anfang August, als die Bochumer den nächsten und zugleich letzten Anlauf zur Übernahme annoncierten, dem neuen Angebotspreis von 53 Euro genähert. Doch erst die Nachricht vom Verzicht auf die 50-Prozent-Schwelle hat auch den letzten Investor überzeugt, dass die beiden Fusionspartner bei der größten Immobilientransaktion in Europa wirklich nichts mehr anbrennen lassen. Folgerichtig notiert die Aktie der Deutschen Wohnen jetzt auf Höhe des Angebotspreises.

Interessant daran ist, dass das Vorgehen in der neuen Angebotsunterlage, die am 23. August veröffentlicht wurde, mehr oder minder vorgezeichnet war. Manch ein Investor wollte dem Braten aber offenbar nicht so recht trauen. Dabei hatte Vonovia-Chef Rolf Buch nichts unversucht gelassen, allen kurzfristig orientierten Investoren klarzumachen: Spekulation zwecklos.

Neben Goodies für eilige Investoren wie dem Einrichten von zwei Settlement-Terminen enthält die Offerte auch einige Elemente, welche die Attraktivität der Aktie von Deutsche Wohnen spürbar schmälern. Dazu gehört der Verzicht auf den Abschluss eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags für die Dauer von drei Jahren sowie die Ankündigung, dass die Berliner künftig keine Dividende mehr ausschütten. Dass sich Buch damit zugleich einiges an Handlungsspielraum nimmt, beispielsweise mit Blick auf die Integration, steht auf einem anderen Blatt.

Da Vonovia nun die einzige Vollzugsbedingung gestrichen hat, spielt es auch keine Rolle mehr, ob die Bieterin nach Ablauf der ersten Annahmefrist am 4. Oktober die 50-Prozent-Schwelle überschreitet. Der neue Tag der Entscheidung ist der 21. Ok­tober. Doch selbst wenn die einfache Mehrheit bis dahin nicht geknackt sein sollte, ist der Erfolg der Übernahme gesichert.

Dazu beigetragen hat auch, dass sich Vonovia vor dem Start der neuen Offerte mit der Aufstockung der Beteiligung auf 29,99 Prozent in eine wesentlich bessere Ausgangssituation gebracht hat. Ganz bewusst waren die Bochumer unter der Schwelle geblieben, die ein Pflichtangebot an den Streubesitz auslöst. Denn nur so blieb die Übernahme freundlich und konnte mit einem detaillierten Business Combination Agreement angegangen werden. Das Kräftemessen mit den Fonds entspringt einem anderen Geist.

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Quelle:Das war’s, Kommentar zu Vonovia von Annette Becker


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