Die SPD besser noch nicht abschreiben Kommentar Von Jan Drebes

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Düsseldorf (ots) – Die Umfrageergebnisse für die SPD sind aus Sicht der Genossen deprimierend. Seit nahezu zwei Jahren verharren sie unter 20 Prozent, politische Beben zulasten der Konkurrenz wie zuletzt in der CDU-Führung oder in Thüringen scheinen daran nichts zu ändern. Das liegt an ihrem viel zu langen Auswahlprozess, an wenig charismatischen Vorsitzenden, an wenig mitreißenden Antworten auf Fragen, die die Mitte der Gesellschaft bewegen. Doch bei den anderen Parteien sieht es derzeit nicht viel besser aus. Die Grünen befinden sich zwar weiter im Umfragehoch, haben aber eine ungeklärte Personalfrage in Sachen Spitzen- oder Kanzlerkandidatur vor sich und müssen Kursrichtungen entscheiden: Tendieren sie künftig zu einem Bündnis mit der Union oder zu einem mit SPD und Linken? Es ist zumindest möglich, dass die Stimmung bei den potenziellen Wählern dadurch noch kippen kann. Und der Union droht eine monatelange Führungsschwäche inklusive Richtungsdebatte bei der Flüchtlings- und Klimapolitik, bis auch sie sich für die Bundestagswahl sortiert hat.
In dieser Gemengelage gibt es keine klaren Favoriten mehr für den Titel der stärksten Kraft bei einer Wahl. Selten zuvor war die politische Stimmung im Land so breit verteilt, so volatil. Folglich hat die SPD kaum Chancen, aus ihrem Tief schnell herauszukommen oder sich gar abzusetzen. Abschreiben sollte man sie dennoch nicht. Die über die Partei kübelweise ausgeschüttete Häme ist zu billig. Schließlich haben Kanzlerkandidaturen immer wieder gezeigt, welch großes Potenzial sie haben, Stimmungen zu drehen. Mit einer charismatischen Person, einem passenden Konzept, frischen und relevanten Themen und einer hoffentlich nicht altbackenen und ausgetretenen Kampagne könnte die SPD noch etwas reißen.

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Rheinische Post
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