Ende der Waldzerstörung 2030: FSC ist Teil der Lösung / Nach COP 26 Klimagerechte Waldwirtschaft weiter forcieren und konkret handeln

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Freiburg (ots) –

FSC Deutschland begrüßt das im Rahmen der diesjährigen Weltklimakonferenz COP26 erklärte Ziel, die globale Entwaldung zu beenden. Gleichzeitig mahnt die Organisation an, dass nun dringend konkrete Taten folgen müssten. Nur ein Zusammenspiel von staatlichen Maßnahmen und freiwilligen Prozessen, etwa jenen einer FSC-Zertifizierung, können Wälder retten.

FSC Deutschland begrüßt den Anfang November in Glasgow geschlossenen Pakt von über 100 Staaten, bis 2030 die Zerstörung der Wälder zu stoppen. Gleichzeitig ist der FSC besorgt und mahnt für mehr Tempo bei der Umsetzung konkreter Maßnahmen. “Der Beschluss aus Glasgow ist richtig und wichtig”, lobt Geschäftsführer Dr. Uwe Sayer die Übereinkunft “jetzt muss aber auch geliefert werden. Rückblickend haben staatliche Regelungen in den letzten Jahren nicht substanziell zur Sicherung von weltweiten Wäldern beigetragen. Ein prominentes Beispiel ist die sogenannte ‘New York Declaration on Forests’ aus dem Jahr 2014, die von 40 Länder unterzeichnetet wurde und das Ziel hatte weltweite Entwaldung bis 2020 zu halbieren. Bis heute blieb sie nahezu ohne Wirkung. Zukunftsversprechungen der Staatengemeinschaft, die ohne Wirkung sind, sind in der aktuellen Situation nicht weiter hinnehmbar.

Zusammenspiel von FSC und staatlichen Maßnahmen

Um das Ziel der 26. Klimakonferenz der Vereinten Nationen zu erreichen, sieht sich FSC als wichtigen Teil der Lösung und betont die Notwendigkeit des Zusammenspiels der Akteure. “Wir benötigen wirkungsvolle staatliche Maßnahmen, die ergänzt werden müssen durch freiwillige Marktmechanismen, die staatliche Prozesse unterstützen. Hier setzt die FSC-Zertifizierung an und bringt Industrie, zivilgesellschaftliche Organisationen und Verbraucher mit ins Spiel”, so Sayer. Das FSC-Siegel ist nachweislich ein wirksames Instrument für Hersteller, Händler und Verbraucher, nachhaltigere Konsumentscheidungen für den Wald zu treffen. Alle Beteiligten in der Produktkette können einen aktiven Beitrag zum Schutz der Wälder leisten. Die nachhaltige Nutzung von Wald für nachwachsende natürliche Ressourcen unter demokratischer Beteiligung der Menschen die vor Ort leben, ist nach Überzeugung des FSC ein wichtiger Baustein für den langfristigen Erhalt intakter Waldökosysteme.

Aus deutscher Sicht ergibt sich aus dem für das Jahr 2030 ausgesprochene Ziel ein klarer Handlungsrahmen für die Schaffung intakter und klimaresilienter Ökosysteme. “Forstwirtschaft, dies diesen Rahmen nicht anerkennt und konsequent umsetzt, kann nicht länger toleriert werden. Hierzu sind klare Vorgaben für die Bewirtschaftung genauso erforderlich, wie verlässliche Nachweissysteme, die sich auf den konkreten Waldbewirtschafter beziehen. In Deutschland leistet dies derzeit nur die FSC- und Naturlandzertifizierung” erklärt Uwe Sayer mit Blick auf notwendige Maßnahmen.

Zusammenarbeit auf Augenhöhe – Indigene als Schlüssel zum Schutz der Wälder

Bemerkenswert im aktuellen Abkommen ist die Würdigung von indigenen Lebensgemeinschaften als “Hüter des Waldes”. Dieser wichtigen Rolle, die nun auch die großen Staaten erkannt haben, ist sich FSC seit Beginn seiner Arbeit vor 27 Jahren bewusst. “Die Indigenen sind der Schlüssel zum Waldschutz” betonte FSC Generaldirektor Kim Carstensen während der letztjährigen Digitalkonferenz von FSC-Deutschland ‘Waldzertifizierung auf dem Prüfstand'[1]. Entsprechend aktiv setzt sich die Organisation für die Rechte indigener Völker ein. FSC-zertifizierte Waldbewirtschafter müssen die Rechte indigener Völker auf Landbesitz, Landnutzung und Zugang zu den Ressourcen des Landes kennen, verbindlich klären und schützen. Um indigenen Gruppe eine Stimme zu geben, wurde vom FSC die FSC Indigenous Foundation gegründet. Die Stiftung ist eine strategische und operative Einheit, die kreative und innovative Lösungen zur Unterstützung indigener Gemeinschaften entwickelt und sie in die Lage versetzt, nachhaltige Bewirtschaftung ihres

Über FSC Deutschland

In Deutschland sind rund 1,44 Millionen Hektar Wald FSC zertifiziert und rund 3.750 Unternehmen verfügen über eine Zertifizierung ihrer Produktkette nach den FSC-Standards (Stand: März 2021). In deutschen Wäldern steht der FSC u.a. für eine Waldwirtschaft, die den Wald nicht übernutzt, die biologische Vielfalt fördert und die gegenüber interessierten Bürgern sowie Organisationen transparent handelt. Kahlschläge bei der regulären Holzernte sind untersagt und Pestizide dürfen nur eingesetzt werden, wenn dies gesetzlich gefordert wird. FSC setzt sich für die Mehrung natürlicher Mischwälder, die Schonung des Waldbodens, für den Schutz seltener Arten und Ökosysteme ein. Damit sind FSC-zertifizierte Wälder stabiler in einem sich wandelnden Klima und können als Ökosystem langfristig mehr CO2 binden. Für die Menschen im Wald sichert FSC faire Entlohnung und mehr Bürgerbeteiligung im Wald. Weltweit sind über 221 Millionen Hektar Wald nach den Standards des FSC zertifiziert. Über 55.000 Unternehmen in 129 Ländern nutzen FSC zur Kennzeichnung und Bewerbung von Produkten aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft oder Recycling.

Ein aktuelles FSC-Deutschland Themenpapier zu klimastabilen Wäldern finden Sie unter: https://www.fsc-deutschland.de/preview.fsc-themenpapier-klimastabile-wlder.a-1614.pdf

[1] Siehe: https://youtube.com/playlist?list=PL_roaN1ZKhlo4ZyPH2O1hez5jelmntit3

Pressekontakt:

Lars Hoffmann, Tel.: 0761 – 386 53 68, E-Mail:
lars.hoffmann@fsc-deutschland.de

Quelle:Ende der Waldzerstörung 2030: FSC ist Teil der Lösung / Nach COP 26 Klimagerechte Waldwirtschaft weiter forcieren und konkret handeln


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