Grünen-Außenpolitiker Trittin sieht nach dem Gipfel in Kanada “ein Stück weit das Ende von G7”

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Bonn (ots) – Jürgen Trittin, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss des Bundestags, hat nach dem G7-Treffen in Kanada und dem gescheiterten Gipfelkommunique´ dieses Gesprächsformat der wichtigsten Staaten für überholt erklärt. “Das ist ein Stück weit das Ende von G7. Der Riss geht mitten durch den Westen”, erklärte der Bündnis90/Grünen-Politiker laut einer Vorabmeldung im Fernsehsender phoenix (Montag, 11. Juni). Die bisher eingeübte Bündnispolitik werde nicht mehr fortgesetzt werden können. “Wir stehen vor einer neuen Situation mit wechselseitigen Bündnissen”, schlug Trittin vor, auch auf Übereinkommen mit Indien, Brasilien und China zu setzen. G7 werde jedenfalls “keine belastbaren Ergebnisse” mehr bringen.

Anderer Meinung war Mark Hauptmann, Vorsitzender der Jungen Gruppe der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag. “Man sollte gerade in einer Phase der Uneinigkeit den Gesprächsfaden nicht abreißen lassen”, warb er dafür, mit den USA in intensivem Kontakt zu bleiben. Allerdings konstatierte auch er, dass es im Verhältnis zu den USA zu einem Bruch gekommen sei und nahm Bezug auf das gestern rund um die Welt wahrgenommene Bild vom G7-Gipfel. “Wenn man sich die Körpersprache anschaut, dann steht hier mit Angela Merkel die Führerin der freien Welt dem amerikanischen Präsidenten gegenüber”, so Hauptmann.

Trittin sah in der Person von US-Präsident Donald Trump die Ursache für zahlreiche Kontroversen. Trump sorge durch sein Verhalten etwa dafür, dass sämtliche Grundsätze, unter denen Staaten miteinander Handel treiben wollten, außer Kraft gesetzt würden. “Er tritt die Regeln der Welthandelsordnung mit Füßen und vertritt einen Wirtschafts-Nationalismus.” Es komme nun für die Staatengemeinschaft darauf an, die Kreise Trumps möglichst einzuengen. Erschwert werde eine gemeinsame Linie auch durch die Uneinigkeit der Europäer, deren Ursache Trittin in der Vergangenheit ausmachte. “Wir haben in Europa ein Nord-Süd-Gefälle bei der Verarbeitung der Krisen der Jahre 2008 und 2009.” Erst wenn Europa diese wirtschaftliche Kluft zwischen Staaten überwinde, werde man nach außen mit einer Stimme sprechen können.

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