Habeck zu Besuch in Oslo: Deutsche Umwelthilfe und Friends of the Earth Norway fordern fortschrittliche Energiepartnerschaft statt fossiler Rückwärtsrolle

0
3

Berlin (ots) –

Klimaschutzminister Robert Habeck ist diese Woche auf Delegationsreise in Oslo, um über die nächsten Schritte der deutsch-norwegischen Energiekooperation zu sprechen. Dabei soll es auch um die Lieferung von blauem und damit fossilem Wasserstoff nach Deutschland sowie die Speicherung deutscher CO2-Emissionen in norwegischen Offshore-Speichern (CCS) gehen. Die Umweltorganisationen Deutsche Umwelthilfe (DUH) und Friends of the Earth Norway warnen vor einem Revival fossiler Projekte:

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: “Wenn wir die Energiekrise langfristig hinter uns lassen wollen, brauchen wir eine fortschrittliche grüne Energieversorgung. Der Import von blauem Wasserstoff wäre dagegen eine weitere Rolle rückwärts in Richtung fossile Vergangenheit. Blauer Wasserstoff geht mit Erdgasförderung und fossiler Infrastruktur einher und bindet Geld und Ressourcen, die dann bei grünen Technologien fehlen. Gerade Norwegen bietet sich für Deutschland als Partner für die ambitionierte Umstellung auf Erneuerbare Energien und grünen Wasserstoff an. Beide Länder sollten gemeinsam große Offshore-Wind-Potentiale erschließen und grünen Strom sowie grünen Wasserstoff erzeugen. Wir erwarten von Minister Habeck ein klares Bekenntnis zu einer grünen Energiekooperation.”

Dazu auch Truls Gulowsen, Leiter von Naturvernforbundet (Friends of the Earth Norway): “Wir freuen uns über den Besuch des deutschen Wirtschaftsministers in Norwegen und hoffen, dass er diesen zum Anlass nimmt, eine Energiekooperation mit Fokus auf Erneuerbare Energien und grünen Wasserstoff in die Wege zu leiten. Die aktuelle Energiekrise, die durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verursacht wurde, sollte keinesfalls als Vorwand genutzt werden, neue fossile Gasförderstätten in arktischen Gewässern zu eröffnen.”

Hintergrund:

Die Energiekooperation zwischen Norwegen und Deutschland wurde im März 2022 durch einen Besuch von Minister Habeck in Oslo initiiert. Ein Bündnis aus deutschen und norwegischen Umweltverbänden hat sich bereits 2022 dafür ausgesprochen, die deutsch-norwegische Zusammenarbeit auf Erneuerbare Energien und grünen Wasserstoff auszurichten und blauen Wasserstoff auszuschließen.

Der aktuelle Entwurf zur Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie Deutschlands sieht auch den Import und Einsatz von blauem Wasserstoff in Deutschland vor. Die ursprüngliche Wasserstoffstrategie von 2020, die unter Minister Altmaier (CDU) verabschiedet wurde, fokussierte hingegen rein grünen Wasserstoff. Norwegen positioniert sich derzeit in Europa als zukünftiger Lieferant von blauem Wasserstoff. Dieser wird aus fossilem Gas gewonnen und steht damit im Widerspruch zu Klimazielen und dem gebotenen Ausstieg aus fossilen Energien. Die Delegationsreise von Minister Habeck, die auch Treffen mit Industrievertretern umfasst, steht im Zeichen dieser Pläne.

Links:

– Gemeinsame Erklärung deutscher und norwegischer Umweltverbände zur Energiekooperation beider Länder von August 2022: https://l.duh.de/p230105a
– Schreiben norwegischer Umweltverbände an die EU-Kommission von Dezember 2022: https://l.duh.de/p230105a

Pressekontakt:

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer DUH
0160 903 54 509, mueller-kraenner@duh.de

Truls Gulowsen, Leiter von Naturvernforbundet (Friends of the Earth Norway)
+47 901 07 904

DUH-Newsroom:

030 2400867-20, presse@duh.de

www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe,
www.facebook.com/umwelthilfe, www.instagram.com/umwelthilfe,
www.linkedin.com/company/umwelthilfe

Quelle:Habeck zu Besuch in Oslo: Deutsche Umwelthilfe und Friends of the Earth Norway fordern fortschrittliche Energiepartnerschaft statt fossiler Rückwärtsrolle


Importiert mit WPna von Tro(v)ision

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.