Im Vertrauen / Kommentar von Andreas Härtel zum Kontaktverbot

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Mainz (ots) – Zweierlei gilt es festzuhalten. Der Bund und die Länder ziehen in der Coronakrise im Wesentlichen an einem Strang. Und die Bürger dürfen weiterhin raus an die frische Luft – eine allgemeine Ausgangssperre wäre für alle wesentlich härter gewesen.Das sind erst einmal gute Nachrichten, auch wenn die Politik mit der Verhängung des Kontaktverbots die Gangart imKampf gegen das Virus einmal mehr verschärft. Man mag denVerzicht auf die Ausgangssperre gerne als Anerkennung für das Bemühen der Gesellschaft sehen, sich an die bisherigen Vorgaben für den Alltag zu halten, wie es Kanzlerin Merkel betont hat. Und wenn sich die Politik einig wird, weiß tatsächlich jeder, woran er ist. So etwas schafft Vertrauen in das Handeln der Regierenden. Ein Aufatmen geht mit alldem aber natürlich nicht einher. Erstens wird sich die Politik die Tür zu weiterenMaßnahmen offenhalten müssen: Zu gefährlich ist die Lage, zu unklar die nahe Zukunft. Zweitens sind die Einschränkungen des öffentlichenLebens und derenFolgen so oder so gewaltig, sowohl sozial als auch wirtschaftlich. Deutschland hält diese Krise, die auch eine Krise der Freiheit ist, zwar aus – vor allem dank einer gefestigtenDemokratie und einem großen Maß an Vertrauen in die Regierung. Aber die Frage ist doch, wie lange das so ist. Früher oder später wird die Frage aufkommen, wann denn bitte schön all diese Freiheitseinschränkungen aufgehoben werden sollen und welche Voraussetzungen dafür erfüllt sein müssen. Daran, wie vernünftig man diesen Diskurs führt, wird sich dann womöglich tatsächlich die Zukunft der Demokratie in diesem Land entscheiden. Denn es geht auch dabei um Vertrauen.

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Quelle:Im Vertrauen / Kommentar von Andreas Härtel zum Kontaktverbot


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