Judenhass bleibt

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Frankfurt (ots) –

Wie schön wäre es, den Antisemitismus beseitigen zu können, indem judenfeindliche Symbole aus der Öffentlichkeit entfernt werden. Leider geht es nicht so einfach. Gleichwohl schmerzt das Urteil des Bundesgerichtshofs, wonach ein judenverachtendes Werk hängen bleiben kann. Die Richterinnen und Richter stellten zwar fest, dass das Wittenberger Kirchenrelief in Stein gemeißelter Antisemitismus ist. Doch Konsequenzen verlangten sie nicht, da sie die Erläuterungstafeln ausreichend fanden. Wie kann das sein? In manchen Fällen mag nichts anderes helfen als die Entfernung des Objekts – so wie man es selbstverständlich tun würde, wenn es um ein Hakenkreuz ginge. In Wittenberg tut zumindest eine klarere Abgrenzung von der Ausgrenzung not. Es geht nicht nur um eine historische Verpflichtung. Judenhass hat Hochkonjunktur, bis in die Mitte der Gesellschaft. Die antisemitischen Narrative der Proteste gegen Corona-Regelungen haben das gezeigt. Dem muss die Gesellschaft entschieden begegnen.

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Frankfurter Rundschau
Ressort Politik
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Quelle:Judenhass bleibt


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